
Es zeichnete sich bereits in den beiden letzten Episoden von „Endlich Witwer“ (ZDF / Bavaria Fiction) ab: Der Horizont von Georg Weiser geht weit über das Bild hinaus, das man 2019 von diesem verbitterten Kleinbürger hatte. Nach dem Tod seiner Frau ist er irgendwann mit seinem Camper einfach drauflosgefahren. Die Reise steht als Metapher für Sinn-Suche und Veränderung. Dafür ist Griechenland, die Heimat der antiken Philosophen, ein besonders geeigneter Schauplatz. Und so sorgen ein zwanghaft philosophierender Schauspieler namens Sokrates und ein Start-up-Projekt, bei dem Plastikmüll zu Baustoff verarbeitet wird, dafür, dass sich Vater, Tochter und Sohn unter südländischer Sonne wieder näherkommen. In dieser lebensklugen, wahrhaftigen Tragikomödie setzt sich die Vernunft durch, triumphieren Wahrheit und Weisheit über Genre-Konventionen und dramaturgische Klischees. Und so ist dieser vierte Streich ein warmherziger Film mit unaufdringlichem Feelgood-Touch.