
Das war mal eine gute Idee, in der TV-Hoch-Zeit des sogenannten „Mutter Teresa“-Genres einen Mann in die weibliche Phalanx der Helfercharaktere reinzulassen. Ein Jahr nach dem gelungenen Doppel-Einstand von „Toni, männlich, Hebamme“ (Degeto / Bavaria Fiction) stehen nun zwei weitere unterhaltsame Filme mit dem unverstellten und unbestechlichen Entbindungs-Pfleger auf dem Programm. Erzählt werden keine typischen Geburtsfälle; es geht vielmehr um (die) Beziehungen. Im Zentrum stehen die Charaktere und ihre horizontal erzählten amourösen Geschichten. Die Fälle kommen bereichernd hinzu. Sie generieren Alltag, sie machen Toni & Friends lebendig. In „Sündenbock“ soll die Titelfigur zu einem ebensolchen gemacht werden und in „Eine runde Sache“ kommt ein Tabu-Thema zur Sprache. Neben den Figuren sind die Schauspieler das Herzstück der Reihe. Leo Reisinger und auch Frederic Linkemann verkörpern ihre ewigen Jungmänner sehr authentisch – mit Mundart & Witz. Rund im wahrsten Sinne des Wortes ist das Spiel von Wolke Hegenbarth und komödiantisch klasse und auf „Klimawechsel“-Spuren ist Juliane Köhler.