
Im Bergdorf Rotten ist die Luft noch rein. Deshalb wollen die Salingers zurück. Im Heimatdorf ihres Vaters soll die asthmakranke Alma wieder zu Kräften kommen. „Schnee“ (ARD, Arte / Primary Pictures, X-Filme) erzählt in sechs Episoden, wie diese große Hoffnung im Labyrinth eines vergifteten Miteinanders verdampft. Von Anfang an geht es dabei um mehr als den Streit zwischen Generationen. In Rotten stehen die Berge nicht mehr still, das Wasser sucht sich neue Wege, jedes Bild wird Zeichen und wer sehen will, der kann erkennen. Fein komponiert, verwebt „Schnee“ eine lokale Sagenwelt und globale Klima-Ängste zu einer Eskalationsspirale, die den Zuschauer immer eisiger umweht. Eher unaufdringlich denn überwältigungsgetrieben erzählt, setzt die Miniserie ihre Mittel sparsam ein. „Schnee“ funktioniert sowohl als Familiendrama wie als spannende Mystery-Mär.