
Nach einem Man-Hunt-Movie durch Rumänien ist die zweite Episode aus der Event-Reihe „Zielfahnder“ (ARD / W&B Television), „Blutiger Tango“, eine Reise ins urbane Nachtleben des südamerikanischen Montevideo, eine atmosphärestarke Reise, bei der die Zielobjekte genauso in eine fremde Welt geworfen werden wie die LKA-Fahnder. Die Fremde wird zum faszinierenden Fremden auch für den Zuschauer. Basedows klares Drehbuch in klassischer Dreiakt-Form macht die physischen Charaktere zum Herzstück der Geschichte. Auch dem Regisseur Stephan Lacant sind Psychologie und emotionale, stimmungsvoll verpackte Kampfzonenpolitik wichtiger als Action. Und so wird dieser Film, der wie ein Kammerspiel in einer wilden, von Melancholie gezeichneten (und beschallten) Stadt wirkt – maßgeblich getragen von der Präsenz eines Top-Quartetts: Tscharre, Koffler, Makatsch, Hartmann.