TV-Premieren im Juli
und von den Wiederholungen nur das Beste
22.07.2025
10:00
ZDF-Stream
Kinofilm
Streaming-Premiere
Aenne Schwarz, Ljubek, Aabbaz, Fazilat, Nathansky. Eine zauberhafte Liebesgeschichte im Braunkohlerevier
Magischer Realismus im Rheinland: Michael Fetter Nathansky beweist in „Alle die du bist“ (ZDF / Contando Films, Studio Zentral/Network Movie) ein feines Gespür für das besondere Milieu und für zwischenmenschliche Beziehungen. Sein zweiter Langfilm stellt Alltag und Liebe der im Braunkohlerevier beschäftigten Facharbeiterin und zweifachen Mutter Nadine, überragend gespielt von Hauptdarstellerin Aenne Schwarz, in den Mittelpunkt. Die Kinokoproduktion ist alles andere als ein deprimierendes Sozialdrama, sondern: fantasievoll, herzergreifend und präzise. Ein sehenswertes Beispiel für das junge deutsche Kino, das vom Kleinen Fernsehspiel des ZDF seit Jahrzehnten betreut und gepflegt wird.
22.07.2025
20:15
ZDFneo
Reihe
Heerwagen, Mittermeier, Held, Dinda, Walendy, Fehse. Doktor Schiwago in München?
Ein mutmaßlicher Mörder hat Kommissarin Flierl in seiner Gewalt. Für sie sieht er aus wie Omar Sharif in jung, für Schaller riecht das Ganze eher nach „Stockholm-Syndrom“. Da könnte er ausnahmsweise mal falsch liegen. Für den zuletzt forcierten privaten Weltschmerz von Neuhauser und vor allem Flierl bleibt in der sechzehnten Episode von „München Mord – Damit ihr nachts ruhig schlafen könnt“ (TV60 Filmproduktion) keine Zeit. Schneller als üblich kommt der Krimi-Plot zur Sache. Auch ist eine so langandauernde Bedrohung einer der drei Hauptfiguren in dieser etwas anderen Krimi-Reihe bisher noch nicht dagewesen. Thomas O. Walendy, erstmals Autor für diesen ZDF-Samstagskrimi, hat sich richtig reingekniet, in die Geschichte (es geht um Waffen-Handel), in die Dramaturgie und in einen der drei Hauptcharaktere. Zwar fehlt diesmal der Bezug zur Weltstadt mit Herz, dafür aber punktet der Film mehr als zuletzt mit amüsanten Schmankerln am Rande, beispielsweise schräg aufgelösten typischen Krimi-Situationen oder köstlichen Dialogwechseln. Das schönste Bild, das die tiefe Verbundenheit des Trios im Anderssein ironisiert darstellt: die Drei, mit Kabelbinder aneinander gefesselt.
22.07.2025
20:15
WDR
Reihe
Behrendt, Bär, Jeanette Hain. Wenn Kamera, Schnitt und Schauspieler erzählen…
Einen etwas anderen Look, eine moderne Bilsprache, aber auch ein Spiel mit ungewohnten Perspektiven zeichnet Andreas Herzogs „Scheinwelten“, den 56. Köln-„Tatort“ aus. Das beginnt beim Buch von Johannes Rotter: der sonst eher blasse Staatsanwalt gerät in einen Gewissenkonflikt und existenzbedrohend in die Bredouille. Seine extravagante Frau ist in einen Mordfall verstrickt. Jeanette Hain spielt diesen boshaft arroganten Charakter mit ihrem typischen Hang zur Entrücktheit. Auch die B- & C-Plots haben wie die meisten Nebenfiguren ihren Reiz: es sind Illegale, Zocker, Gestrauchelte, die um jeden Preis überleben wollen…
22.07.2025
20:15
3sat
Reihe
Maria Simon, Gregorowicz, Oppermann, Christian Bach. Das Beste zum Schluss
Es ist eine tragische Ironie des Schicksals, dass Olga Lenski, die unlängst den Dienst quittiert hat und ihren Resturlaub abbummelt, ausgerechnet durch eine Rückholaktion in ihren schwierigsten Fall gerät. Die Kommissarin wird von einer jungen Mutter, die völlig unberechenbar ist und nichts mehr zu verlieren hat, als Geisel genommen. Bei einer solchen Episodenhauptfigur, noch dazu in Maria Simons letztem Einsatz sind im „Polizeiruf 110 – Monstermutter“ (RBB / Eikon Media) Überraschungen jeder Art denkbar. Dafür spricht auch der Umstand, dass den Journalisten die letzten zwölf Minuten des Films bei der Preview vorenthalten worden sind. Bis dahin ist bereits abzusehen, dass der RBB-Reihenableger mit diesem realistisch anmutenden Thriller-Drama-Roadmovie von Christian Bach seinen krönenden, hochspannenden Abschluss gefunden hat. Ein stimmiger, würdiger Abgang für diese eigenwillige, nie eigensinnige, konzentrierte, hochprofessionelle Kommissarin, die mit Kind, ohne Mann und ohne Befindlichkeitsschmus zehn Jahre uneitel ihren Job machte.
22.07.2025
20:15
ZDF
Serie & Mehrteiler
Schwarz, von Thun, Bobyleva, Hain, Tebbe, Rosenmüller. Erdgeister & andere Unwesen
Wie schon im ersten „Schwarzwaldkrimi“ des ZDF, „Und tot bist Du!“, ist Autorin Anna Tebbe auch bei „Waldgericht“ (all-in) eine äußerst reizvolle Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit gelungen. Heimlicher Hauptdarsteller des Zweiteilers mit Jessica Schwarz und Max von Thun ist erneut der Schauplatz, weil Regisseur Marcus O. Rosenmüller und Kameramann Stefan Spreer die bei Touristen überaus beliebte Gegend rund um Freudenstadt bevorzugt von ihrer düsteren Seite zeigen. Der besondere Reiz der Geschichte liegt in der Verquickung einer Mordserie mit allerlei Schauergeschichten sowie der persönlichen Betroffenheit der Kommissarin, denn die Ermittlungen konzentrieren sich schließlich auf jene Frau, die sie als Findelkind unter ihre Fittiche genommen hat. Trotzdem ist es neben den ausnahmslos guten darstellerischen Leistungen vor allem das Zusammenspiel von Bildgestaltung und Musik, das den besonderen Reiz des Films ausmacht.
22.07.2025
20:15
RTL
Reihe
Hendryk Duryn, Pia-Micaela Barucki, Hasenheit/Erler, Ismail Sahin. Fährmanns Rache
Mit dem Auftakt der möglichen neuen „Dünentod“-Reihe (MadeFor) bietet RTL seinem früheren Serienstar Hendrik Duryn („Der Lehrer“) die Möglichkeit, in eine völlig andere Rolle zu schlüpfen: Tjark Wolf, LKA-Kommissar aus Wilhelmshaven, ist ein Typ mit Ecken und Kanten, der es seinen Mitmenschen nicht immer leicht macht. Die junge ostfriesische Streifenpolizistin Femke Folkmer findet bei der gemeinsamen Suche nach einem Serienmörder allerdings rasch einen guten Draht zu dem Kollegen, dem ein gewisser Ruf vorauseilt; Pia-Micaela Barucki hat schon mit „Der König von Palma“ (ebenfalls RTL, mit Henning Baum) bewiesen, dass sie sich neben markanten Männern behaupten kann. Regisseur Ismail Şahin hat aus den Drehbücher fesselnde Krimis gemacht. Gerade der zweite Film, als Wolf einen Anschlag verhindern will, ist ein packender Hochspannungs-Thriller.
22.07.2025
20:15
BR
Reihe
Gubser, Mayer, Maticevic, Koch, Cronauer/Tuchmann, Senn. Private Notstandsrechte
Ende 2019 ist Schluss für das Luzerner Ermittler-Duo Reto Flückiger und Liz Ritschard, der „Tatort – Friss oder stirb“ (SRF, Degeto / Turnus Film) ist der drittletzte Fall. Und der zeigt, dass die Schweizer nach ihren großen Anlaufschwierigkeiten nun in Richtung Finale noch einmal richtig Vollgas geben. Nach dem sehenswerten One-Shot-„Tatort – Die Musik stirbt zuletzt“ bietet Film 15 des Reihen-Ablegers eine atmosphärisch dichte Kidnapperstory mit gesellschaftspolitischem Hintergrund. Krimi-Kammerspiel mit Klassenkampf-Touch.
22.07.2025
„Nighties“ (ZDF / Network Movie) ist eine überaus heitere, temporeiche und oftmals hinreißend gespielte achtteilige Comedy-Serie über das fünfköpfige Nachtschichtpersonal eines etwas heruntergekommenen Münchener Hotels in Bahnhofsnähe. Hier sorgen nicht nur die illustren Gäste für Abwechslung: Die Männer und Frauen rund um Chefin Millie haben jede Menge mit sich selbst zu tun. Das Ensemble ist mit Ausnahme von Adnan Maral kaum bekannt, aber ausnahmslos sehenswert, allen voran Tamara Romera Ginés als Millie. Nicht nur für Genre-Fans ist „Nighties“ mit seinen vielen Anspielungen und Referenzen ein großes Vergnügen.
22.07.2025
22:00
NDR
Reihe
Alles sichtbar, alles zweideutig! Nosbusch & Kurtulus verlieben sich auch im „Tatort“
22.07.2025
22:15
WDR
Reihe
Hartmann, Schudt, Tezel, Konarske. Revier Dortmund weiter im Aufwärtstrend
Ekel Faber zurückgedreht, dafür steht Bönisch neben sich und die Jugend(liebe) steckt in der Krise. Der vierte „Tatort“ aus Dortmund kommt zu einem ersten Endpunkt, was das bewegte Leben der Kommissare angeht. Der Fall um einen Kindermörder ist der bislang spannendste, weil er mit Fabers Vita kurzgeschlossen wird und dem Kommissar die Möglichkeit gibt, sein privates Trauma aktiv zu bearbeiten. Die Zwischenbilanz des dritten „Tatort“-Teams des WDR fällt nach „Auf ewig Dein“ extrem positiv aus. Klasse Typen, Top-Schauspieler, gute Chemie, dichte Interaktionen, hohe Sinnlichkeit, modernes Erzählen – gutes Konzept!
Vergangene Ausstrahlungen im Juli
15.07.2025
00:15
ZDF
Kinofilm
Bernhard Schütz, Matschenz, Hüller, Peter Meister. Die Show muss weitergehen
Ein nicht gerade schlanker älterer Herr als junger David Bowie: Das klingt nach Klamotte. Zum Glück kriegt Peter Meister (Buch und Regie) immer wieder rechtzeitig die Kurve. Das hat er nicht zuletzt seinem Hauptdarsteller zu verdanken: Selbst in den entwürdigendsten Momenten gelingt es Bernhard Schütz, seiner Rolle einen Rest an Haltung zu bewahren. Die Geschichte ist ohnehin ein großes Vergnügen: Zwei Ganoven (Jacob Matschenz spielt den Komplizen) haben das titelgebende Gemälde „Das schwarze Quadrat“ (ZDF, Arte/Frisbee) geklaut, fliehen per Kreuzfahrtschiff und werden unversehens Teil des Unterhaltungs-Programms. Witzige Dialoge, absurde Ideen, eine ausgezeichnete Ensemble-Leistung, dazu eine große Musik und eine vorzügliche Kameraarbeit: was für ein Langfilmdebüt!
15.07.2025
00:55
One
Reihe
Hochmair, Guenther, Mückstein/Chaabane. In den ARD-Euro-Krimi eingemeindet
Mit der dritten Episode, „Der Feuerteufel von Wien“, ist „Blind ermittelt“ (Degeto / ORF / Mona / Tivoli) viel zu schnell im Krimialltag angekommen. Dabei war der Auftakt von Jano Ben Chaabane gerade im Rahmen der Donnerstagskrimis im „Ersten“ durchaus ungewöhnlich, und das keineswegs allein wegen der Hauptfigur: Alex Haller, ehemaliger Wiener Chefinspektor, hat bei einer Bombenexplosion sein Augenlicht verloren, was ihn nicht davon abhält, gemeinsam mit seinem Freund und Seh-Ersatz Niko als Sonderermittler tätig zu werden. Im ersten von zwei neuen Filmen, „Tod im Fiaker“, führt Regisseurin Katharina Mückstein die Reihe zur ursprünglichen Qualität zurück: Die Handlung im Wiener Kutschermilieu ist interessant, die Bildgestaltung besonders; die Regisseurin wollte ihrem TV-Debüt ein „Kinogefühl“ geben. „Lebendig begraben“, erneut von Chaabane, setzt allerdings noch eins drauf, zumal die Geschichte wieder stärker Hallers Schicksal in den Mittelpunkt rückt: Ein Mann will sich an allen rächen, die seiner Ansicht nach Schuld am Tod seines Bruders haben; auch Haller steht auf der Liste. Chaabanes Inszenierung ist noch dichter; schwungvolle Kamerafahrten, ausgefallene Perspektiven und eine ungewöhnliche Musik heben den Film deutlich über den Durchschnitt der zumeist guten Donnerstagskrimis.
15.07.2025
01:10
MDR
Kinofilm
Julia Koschitz, Friedrich Mücke, Ralf Westhoff. Sich neu erfinden für die Lieb(st)e
„Wie gut ist deine Beziehung?“ (Degeto, BR / Westhoff Film) ist gewissermaßen die Verfilmung der englischen Redensart „Wenn’s nicht kaputt ist, reparier’s auch nicht“, denn als die Liebe seines besten Freunds in die Brüche geht, fasst Software-Entwickler Steve einen fatalen Entschluss: Er will seine Lebensgefährtin Carola zurückerobern, bevor sie überhaupt auf die Idee kommt, ihn zu verlassen. Allerdings hat er nicht bedacht, wie anstrengend es sein kann, wenn man jeden Abend gestalten will, als könne es der letzte sein. Westhoff hat zuletzt schon mit „Wir sind die Neuen“ bewiesen, wie gut er es versteht, alltägliche Situationen durch leichte Zuspitzung satirisch zu überhöhen und einen potenziellen Drama-Stoff als kurzweilige Komödie zu verpacken. Seine Arbeit mit den Schauspielern ist ohnehin vorzüglich.
15.07.2025
14:30
rbb
Fernsehfilm
Sittler, Schwab, Gruber, Beatrice Meier, Seume. Dem Alter mit Lebenslust begegnen
Fünf Freunde oder Bekannte + eine geräumige Altbauwohnung = eine Alten-WG. Die Idee ist gut, doch ein Pflegefall stellt die Gemeinschaft der blauäugigen Senioren früh auf die Probe. Erst das Schicksal öffnet dem Quartett die Augen (über das eigene Lebensalter). „Alleine war gestern“, der flott & alltagsnah inszenierte Film nach dem (Dreh-)Buch von Beatrice Meier, belebt weder den Mythos vom glücklichen Altern, noch bläst er dramatisch Trübsal. Am Ende bekommen die sympathischen Figuren und die Idee Rentner-WG ihre zweite Chance…
15.07.2025
20:15
BR
Reihe
Nemec, Wachtveitl, Risberg, Kroetz, Färberböck. Sehnsucht, Liebe, Hoffnung, Hass
So schön kann ein Whodunit sein: „Am Ende des Flurs“ ist mal wieder ein Ausnahme-„Tatort“ aus München. Auch noch nach 23 Jahren sind Leitmayr & Batic alias Wachtveitl & Nemec für eine Überraschung gut. Vor allem, wenn einer wie Max Färberböck die Macho-Phantasie von der heiligen Hure melancholietrunken hinterfragt und die Männerwelt nicht besonders gut aussehen lässt. So vielfältig durfte man selten in einem „Tatort“ in die Seele der Menschen blicken. Und so viel Atmosphäre, Gefühl und Drama gab’s auch lange nicht!
15.07.2025
20:15
WDR
Reihe
Axel Prahl, Jan Josef Liefers, Astrid Ströher, Sven Halfar. Sie sind unter uns
Der überaus vergnügliche und auch optisch anspruchsvolle zweite Jubiläums-„Tatort“ aus Münster nimmt eine seit vielen Jahren kursierende Verschwörungserzählung aufs Korn: Die Titelfigur von „Propheteus“ (WDR / Bavaria Fiction) warnt ihre Gefolgschaft vor außerirdischen Echsenwesen, die die Weltherrschaft übernehmen wollen. Die Geschichte beginnt mit einem ganz gewöhnlichen Mord und zieht dann immer irrwitzigere Kreise. Regisseur Sven Halfar hat gemeinsam mit Kameramann Timo Moritz genau die richtige Bildsprache für das originelle Drehbuch von Astrid Ströher gefunden, weil die Optik den satirischen Gehalt nur gelegentlich moderat erhöht. Die Entscheidung, die originelle Geschichte nicht auch noch komödiantisch zu inszenieren, tut dem Film sehr gut, zumal auch die witzigen Figuren ernst genommen werden. Am verblüffendsten ist ein Pärchen vom Verfassungsschutz, das wie eine Leihgabe aus den „Men in Black“-Filmen wirkt.
15.07.2025
20:15
ZDFneo
Reihe
Heerwagen, Mittermeier, Held, Schily, Ani/Jung, Fehse. Selbstzweifel, Sehnsucht, Tod
„Schwarze Rosen“, der fünfzehnte Film aus der etwas anderen ZDF-Krimi-Reihe „München Mord“ (TV60 Filmproduktion) und bereits der siebte, für den das Autorenduo Ina Jung und Friedrich Ani das Drehbuch geschrieben hat, beginnt anders als gewohnt. Ein Gastronomie-Mord führt das „Kellertrio“ in den Stadtteil Giesing. Es gibt nicht den üblichen Prolog, dafür geht es gleich rein in den Fall. Ein Motto gibt es trotzdem: Kann denn das schon alles gewesen sein? Nicht nur die Kommissarin steckt in einer tiefen Sinnkrise, auch die Gast-Charaktere haben Zickzack-Biographien, hoffen auf eine Wende im Leben. Der Film von Jan Fehse wirkt einen Tick runder als einige der letzten Episoden der beliebten Reihe. Lokal-Kolorit findet sich gleich im doppelten Wortsinn. Das Ambiente ist telegen: viel Nacht, viel Rot, viel Glamour, cooler Kitsch. Und wenn die Kamera Jenny Schily einfängt, schwarz gewandet mit Schlapphut, möchte man Standbild rufen. Die Ironie mischt sich leise in die Interaktionen, bekommt eine menschlichere, wahrhaftigere Note. Und auch Melancholie schwingt mit.
15.07.2025
20:15
RTL
Reihe
Duryn, Barucki, Hasenheit/Cronauer, Sahin. Diese kaputte Welt da draußen
Mit dem Auftakt der möglichen neuen „Dünentod“-Reihe (MadeFor) bietet RTL seinem früheren Serienstar Hendrik Duryn („Der Lehrer“) die Möglichkeit, in eine völlig andere Rolle zu schlüpfen: Tjark Wolf, LKA-Kommissar aus Wilhelmshaven, ist ein Typ mit Ecken und Kanten, der es seinen Mitmenschen nicht immer leicht macht. Die junge ostfriesische Streifenpolizistin Femke Folkmer findet bei der gemeinsamen Suche nach einem Serienmörder allerdings rasch einen guten Draht zu dem Kollegen, dem ein gewisser Ruf vorauseilt; Pia-Micaela Barucki hat schon mit „Der König von Palma“ (ebenfalls RTL, mit Henning Baum) bewiesen, dass sie sich neben markanten Männern behaupten kann. Regisseur Ismail Şahin hat aus den Drehbücher fesselnde Krimis gemacht.
15.07.2025
„Nighties“ (ZDF / Network Movie) ist eine überaus heitere, temporeiche und oftmals hinreißend gespielte achtteilige Comedy-Serie über das fünfköpfige Nachtschichtpersonal eines etwas heruntergekommenen Münchener Hotels in Bahnhofsnähe. Hier sorgen nicht nur die illustren Gäste für Abwechslung: Die Männer und Frauen rund um Chefin Millie haben jede Menge mit sich selbst zu tun. Das Ensemble ist mit Ausnahme von Adnan Maral kaum bekannt, aber ausnahmslos sehenswert, allen voran Tamara Romera Ginés als Millie. Nicht nur für Genre-Fans ist „Nighties“ mit seinen vielen Anspielungen und Referenzen ein großes Vergnügen.
15.07.2025
22:00
NDR
Reihe
Nemec, Wachtveitl, Thalmann/Binder, Kunz. Luzides Träumen & reale Cop-Albträume
Fall Nr. 87 für die Isar-Cops Batic und Leitmayr: Im „Tatort – Dreams“ (BR / Neuesuper) erleben die Dauerbrenner unter den TV-Kommissaren einen Ermittler-Albtraum. Ein Geständnis, aber keine Leiche. Eine Tat, die vielleicht nur im Traum stattgefunden hat. Und ein Fall mit Mehrwert: Hier erfährt man etwas über luzides Träumen. Regisseur Boris Kunz („Hindafing“) sowie Johanna Thalmann und Moritz Binder (Buch) ist ein spannendes Traum-Erklärstück samt intensivem Blick in eine gnadenlose Orchesterwelt gelungen. Und das Münchner Rundfunkorchester spielt dazu. Ein junger, frischer Bayern-„Tatort“, der viel versucht und wagt, dabei auch gewinnt, aber im Ermittlungs-Zentrum dann doch zu viel Altbewährtes zu bieten hat. Ein wenig abgedrehter hätte es schon sein dürfen.
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Feministischer Racheengel: Marie Bloching in der preisgekrönten RTL-Serie „Angemessen Angry“. MeToo-Geschichte im Genre-Gewand!

Ein Serien-Highlight im Dezember 2024: „Finsteres Herz – Die Toten von Marnow 2“ (ARD) mit Petra Schmidt-Schaller & Sascha Geršak

Sogar im ZDF sind jetzt die Vampire los. Mehr als ein stilvolles Horror-Teenie-Drama: „Love sucks“ mit Damian Hardung & Havana Joy

Eine Weihnachtswunder-Komödie: witzig, märchenhaft schön, clever konzipiert & originell. Kalenberg, Malton & Amft in „Zitronenherzen“