
Die viel beschäftigte Petra Schmidt-Schaller fegt von Anfang an durch „Wir lieben das Leben“ (ZDF / Wiedemann & Berg), dass es eine wahre Freude ist. Dabei ist ihre Heldin mit gar nicht so leichtem Gepäck unterwegs, was diese tonlagenreiche Tragikomödie erst nach und nach – dramaturgisch wohl akzentuiert – deutlich macht. Die junge Frau ist desillusioniert vom Leben, von der Liebe und ihrem egoistischen Vater, der jahrelang abwesend war und sich erst jetzt im Alter an die Tochter erinnert. Das Drehbuch besticht mit klugen Variationen dramaturgischer Standards für dieses Genre. Schweres wechselt mit Leichtem, Komisches mit Ernstem, Lautes mit Leisem. Es wird geweint, gelacht, und es gibt kein Love Interest. Der Film fließt im Rhythmus des Lebens dahin, getragen und in einer liebevollen Spannung gehalten von Schmidt-Schaller, Halmer und einem bezaubernden Ohrwurm-Evergreen.