„Die Sache mit der Liebe“ gehört zu den gelungenen Filmen der „Inga-Lindström“-Reihe. Es ist keine klassische Romanze, es ist ein Film über die Liebe. Eine Heldin und sechs tragende Figuren bilden das Personal. Alle Geschichten, alle Beziehungen kreisen um verschiedene Aspekte des Themas. Sadlos Buch gewinnt ungemein durch seine multiperspektivische Zuspitzung. Der (nicht nur) mit Jana Klinge sehr gut besetzte ZDF-Film könnte als eine Art Meta-Diskurs zur ZDF-Reihe durchgehen, wäre da nicht diese Musik (Score)!

Eine junge Frau hat ihren Sehnsuchtsort gefunden, dumm nur, dass kaum einer in dem schwedischen Dorf die junge Bio-Bäuerin mag. Vom Zicken- und Pascha-Krieg erzählt das 51. Inga-Lindström-Märchen „Feuer unterm Dach“. Arg simpel, wie der „feministische“ Solidaritäts-Chor Gestalt annimmt, um sich in Richtung Happy End zu zwitschern. Mit etwas mehr Finesse bei der Geschlechterfrage wäre einiges mehr drin gewesen bei dieser luftig inszenierten, überdurchschnittlich besetzten Zu-schön-um-wahr-zu-sein-Romanze.

„Geliebter Sven“ aus der ZDF-Reihe „Inga Lindström“ (Bavaria) ist ein gutes Beispiel dafür, dass selbst ein bis ins Detail vorhersehbarer Film ein kurzweiliges Vergnügen sein kann: Alba ist überzeugt, dass ihr bei einem Tsunami in Thailand verschollener Verlobter noch lebt. Auch drei Jahre nach dem Unglück schreibt sie ihm jeden Abend eine E-Mail; bis sie sich in einen Tierarzt verliebt. Man muss nicht zur Zielgruppe des Sendeplatzes gehören, um zu ahnen, wie es weitergeht. Trotz dieser Einwände ist die Liebesgeschichte aus der Feder von „Lindström“-Schöpferin Christiane Sadlo überraschend kurzweilig, weil die Autorin und der routinierte Regisseur Marco Serafini den Figuren ihre Ecken und Kanten lassen. Außerdem macht es großen Spaß, Nathalie Thiede und Tom Radisch zuzuschauen.

„Junge Frau zwischen zwei Männern“ kann jeder, also konfrontiert Matthias Kiefersauer (Buch, Regie) die Heldin seines „Inga Lindström“-Films „Hochzeitsfieber“ (ZDF / Bavaria) mit gleich drei Männern, die das weibliche Objekt des Begehrens umschwärmen. Auch die Rahmenhandlung ist sympathisch: Lena will nicht länger für die Firma ihres Freunds arbeiten, übernimmt die Buchhaltung eines traumhaft gelegenen Hotels und sorgt dank einer neuen Geschäftsidee quasi nebenbei dafür, dass die vor der Pleite stehende Herberge dem Untergang entgeht. Die Bilder sind wie immer im „Herzkino“ schön anzuschauen, die kaum bekannten jungen Mitwirkenden sind ausnahmslos gut geführt, und die Musik ist ungewohnt flott. Kiefersauers „Herzkino“-Beiträge gehören in der Regel ohnehin zu den besseren.