
Was haben ein katholischer Pfarrer aus Bayern und eine Familientherapeutin aus Berlin gemeinsam? Nicht viel. Die beiden Titelfiguren der neuen Mutter-Teresa-Reihe „Tonio & Julia“ haben allerdings eine gemeinsame Vergangenheit: Als Teenager waren sie ein Paar…. Unter der Maßgabe, Quote zu machen, anstatt etwas (Neues) zu wagen, ist die Grundidee nicht schlecht. Immerhin verspricht das Konzept im Gegensatz zu den anderen Helferinnen-Dramödien eine tiefere Ausrichtung der Konfliktlagen, mehr Alltagsdrama und weniger Dramatik & Triviales in den Geschichten. Aber was helfen ein solches Figuren-Konzept und zwei sympathische Hauptdarsteller, wenn hinter allem keine dramaturgisch-ästhetische Konzeption steht? Am Ende unterschiedet sich diese ZDF-Reihe nicht sonderlich vom Unterhaltungsfernsehen der 80er und 90er Jahre. Geht man nach den Namen der Macher, hätte bei dem Projekt mehr herauskommen müssen. Der Text sprengt den Rahmen einer Kritik, ist eine Analyse unter Berücksichtigung des Helfersyndrom-Trends.