Reihe

Inga Lindström – Geliebter Feind

Pia Amofa-Antwi, Gerrit Klein, Ida Wieland, Dieckmann. In der Höhle des Löwen

Die Handlung der „Inga Lindström”-Romanze „Geliebter Feind” klingt zunächst nach dem üblichen Muster: Gastronomin Elli verdächtigt einen Investor, er wolle ihr Lokal mit miesen Methoden zugrunde richten, um es anschließend zu einem Spottpreis übernehmen zu können. Als sie den Mann zur Rede stellen will, trifft sie auf den schmucken Juniorchef, in den sie sich prompt verliebt. Regisseur Oliver Dieckmann und Koautorin Aline Ruiz Fernandez haben allerdings schon mit ihren früheren Lindström-Filmen bewiesen, dass sie erwartbare Geschichten überraschend originell erzählen können. Auch darstellerisch liegt diese romantische Komödie deutlich über dem Schnitt der „Herzkino”-Reihe, zumal die junge Ida Wieland ihre Sache neben Pia Amofa-Antwi und Gerrit Klein ganz formidabel macht.

Kinofilm

Kleinruppin forever

Schenke, Brüggemann, Gwisdek, Fiebeler & ein West-Teenie im 80er-Stasiland

Ein schnöseliger Wessi-Popper trifft im Jahre 1985 bei seiner DDR-Klassenfahrt auf seinen Zwillingsbruder – unbekannterweise. Plötzlich hängt er in Kleinruppin fest – und dann hat ihn die Liebe am Haken. „Kleinruppin forever“ verfährt nach dem Prinzip „lieber gut geklaut als schlecht neu erfunden“. Ein bisschen „Doppeltes Lottchen“, „Zurück in die Zukunft“ und „Good Bye, Lenin“. Teenagerkomödie, Märchen, Wohlfühlfilm – das hatten die Macher im Sinn. Und dieses Konzept trägt – dank Anna Brüggemann und Michael Gwisdek.

Fernsehfilm

Landfrauen – Wir können auch anders

Bettina Burchard, Bretschneider, Lindow, Gebhart, Bradler, Keils. Herz über Kopf

Bettina Burchard spielt in der vergnüglichen Romanze „Herz über Kopf“ (Degeto / Radical Movies) eine Kölner Pflegerin, die sich bei einem Spontanurlaub im Bergischen Land erst in die Gegend und dann in einen attraktiven Jungbauern (Max Bretscheider) verliebt. Bevor das Paar endgültig zueinander findet, müssen allerdings noch einige Hürden genommen werden. Als Feind der Liebe entpuppt sich wie so oft im Freitagsfilm der ARD der intrigante Bürgermeister, der die beiden gegeneinander ausspielen will. Sehenswert ist der Film vor allem wegen des gut zusammengestellten Ensembles. Neben dem Paar Burchard/Bretschneider harmonieren auch die Darstellerinnen der Titelheldinnen ausgezeichnet miteinander: Yasmina Djaballah, Maike Johanna Reuter und Nadja Zwanziger bilden ein prima Team, und ihre Darbietung des Abba-Hits „Mamma Mia“ kann sich in der Tat hören lassen; für schöne Landschaftsbilder ist ohnehin gesorgt.

Fernsehfilm

Liebe auf Kredit

Traumpaar Henriette Heinze und Felix Eitner in einem wunderbaren Wohlfühl-Film

„Liebe auf Kredit“ handelt von einem Cateringfirmen-Krieg, der sich zum Geschlechterkrieg zwischen drei Mädels und einem Mr. Supersmart auswächst und zu einer der launigsten Romantic Comedies, die Sat 1 je produziert hat. Der Schwebezustand zwischen möglichem Gefühl und hinterhältigem Kalkül wird lange gehalten. Felix Eitner wechselt gekonnt zwischen einnehmendem Lächeln und geschäftlichem Blick veredelt Kreihsls Komödie mit der Lust am Katz-und-Maus-Spiel, erotischem Versprechen und verklärter Verliebtheitsmiene.

Fernsehfilm

Liebe verjährt nicht

Heino Ferch, Tanja Wedhorn, Limmer, Sebastian Hilger. Romantisches Road-Movie

Einem einst erfolgreichen hanseatischen Broker ist nicht mehr viel geblieben – außer Hartz IV und seinem Ego. In dieser wenig erfreulichen Lage läuft ihm eine Freundin aus grauer Vorzeit über den Weg. „Liebe verjährt nicht“ (ARD / Moviepool) beginnt als vermeintliche Sozialkomödie und versucht, sich in Richtung Screwball Comedy zu entwickeln, bevor der Film in der letzten Stunde ein luftiges Road-Movie wird, das zunehmend in eine romantische Gangart umschlägt. Das launige Genre steht Heino Ferch ebenso gut wie die ungewohnte Haarpracht seines Spielers aus Leidenschaft; aber auch Wedhorn macht eine gute Figur. Mehr noch ins Auge sticht allerdings Sebastian Hilgers frische, ungemein sinnliche und sinnvoll verwendete Filmsprache. Da ist es schade, dass Autor Limmer den Hartz-IV- sowie den Ex-Broker-Plot nur als Vorwand benutzt, um die Wiedervereinigung des Paars voranzutreiben. Kein Genre-Klischee wird ausgelassen. Dabei hätte man die Sehnsucht des Helden nach Liebe und seine Gier nach Geld wunderbar dramaturgisch miteinander verknüpfen können.

Fernsehfilm

Manche mögen’s glücklich

Julia Brendler, Stephan Luca, Heinz Hoenig, Florian Gärtner & die „Glücks-Chemie“

Eine romantische Komödie mit reichlich Wohlfühl-Momenten, etwas Tiefgang und Screwball-Touch – das ist doch mal was! In „Manche mögen’s glücklich“ trifft Komik auf Liebesbedürfnis, begibt sich das Lachhafte auf Glückssuche, küsst das Genre den Alltag. Die Figuren werden nicht am Gängelband der Romantic-Comedy-Klischees durch die vorhersehbare Handlung geführt. Ursprung allen Wohlgefühls: die charakterstarken Figuren und zwei attraktive Schauspieler zum Gernhaben – Julia Brendler und Stephan Luca.

Fernsehfilm

Mein Schüler, seine Mutter & ich

Uwe Ochsenknecht, Anica Dobra & der muntere Soundtrack of Lehrer Carlos Life

Ein freakiger Musiklehrer, der auf Rockmusik steht und Sozialpädagogik verabscheut, ist zum Mediator in einem Sorgerechtsfall bestimmt worden. Weil er mit der Frau ins Bett will, gibt er sein Bestes. Aber reicht das? Es gibt Filme, an denen man einiges aussetzen kann, die sich aber gegen Kritik sperren. „Mein Schüler, meine Mutter und ich“ ist ein solcher Film. Vieles könnte man peinlich finden an der „Old School“-Haltung des Helden. Auch die Art, wie die 40 Songs in den nostalgieumflorten Film gemischt werden, zeugt von wenig Fingerspitzengefühl. Egal, dann macht man eben aus dem Filmgucken ein munteres Popmusikstückeraten!

Fernsehfilm

Nägel mit Köppen

Kriener, Brix, Uhlig, Mädel, Weber & Weber. Was nicht passt, wird passend gemacht!

„Nägel mit Köppen“ ist der zweite Film mit Ulrike Kriener als selbstbewusste und lebensfrohe Petra Koslowski aus dem Ruhrgebiet an der Seite des protestantischen Pastors Petersen im hohen Norden. Die beiden müssen einen Kulturkampf mit den konservativen Nachbarn austragen und sich über ihre gemeinsame Zukunft klar werden. Eine sonnige Provinzkomödie und schöne Liebesgeschichte inmitten einer Landschaft mit skurrilen, sympathischen Figuren. Aber auch ein paar „dats“ und „wats“ zuviel und ein arg harmonisches Ende.

Fernsehfilm

Papa auf Wolke 7

Mommsen, Minh-Khai Phan-Thi, Koethe, Herlinger. Ordnung ist das halbe Leben

In den Titeln der Freitagskomödien von Markus Herling wimmelt es nur so von Papas, Omas & Opas. Das klingt nicht gerade nach Anspruch, doch der Regisseur erzählt die Geschichten stets mit einer schönen Mischung aus Heiterkeit und Tiefgang. Das gilt auch für „Papa auf Wolke 7“ (Degeto / Real Film): Der verwitwete Meteorologe Klemens bekommt einen langfristigen Forschungsauftrag in Spitzbergen, aber seine Teenager-Kinder haben keine Lust auf Arktis. Da hilft nur eins: Papa braucht eine neue Frau, damit er hier bleibt. Das ist jedoch gar nicht so einfach, denn Klemens ist Autist und entsprechend schwer vermittelbar. Rettung naht in Gestalt der vietnamesischen Altenpflegerin von Klemens’ altem Vater; doch es ergibt sich ein neues Problem. Bildgestaltung und Musik sorgen für die typische „Endlich Freitag im Ersten“-Stimmung, Oliver Mommsen spielt seine Titelrolle angenehm zurückgenommen, auch die jungen Schauspieler machen viel Freude, und Minh-Khai Phan-Thi ist bezaubernd.

Fernsehfilm

Picknick im Schnee

Matthias Habich, Chiara Schoras, Martin Rauhaus. Kopfüber in die Silvesternacht

Zwei Lebensmüde, ein wohlsituierter Architekt und ein Girlie, beide getrieben von Liebeskummer und Melancholie, begeben sich auf einen winterlichen Trip, in eine Nacht der Entscheidungen. „Ansätze von Romantic Comedy mit etwas weniger Comedy“, sieht Autor Martin Rauhaus in der Geschichte. Ein schöner, kleiner Film voller Zwischentöne und Atmosphäre, stark mit Habich & Schoras besetzt und mit viel Frank-Capra-Touch!

Fernsehfilm

Robin Hood & ich

Pasquale Aleardi, Nadja Becker, Holger Haase. Der Glücksbote aus dem Mittelalter

Holger Haases amüsanter Genre-Mix „Robin Hood & ich“ erweitert das Repertoire der übersinnlichen Komödien um das Motiv der Zeitreise: Der berühmte Rächer von Witwen und Waisen findet sich unversehens im 21. Jahrhundert wieder. Pasquale Aleardi verkörpert den Schrecken des Sherwood Forest mit spürbarer Spielfreude und großer Hingabe. Da dürften nicht nur die Mädels im Film hin & weg sein. Auch Sat-1-Gesicht Nadja Becker ist eine gute Ergänzung. Ein gutgelaunter, harmloser Wohlfühlfilm, gut besetzt bis in die Neberollen.

Reihe

Rosamunde Pilcher – Ein Doktor & drei Frauen

Anja Knauer, Xaver Hutter, Nele Kiper, Harald Schmidt. Das verzögerte Happy End

Weshalb kommen die Sonntagsfilme im ZDF nicht immer so amüsant und locker-leicht daher wie die Pilcher-Adaption „Ein Doktor & drei Frauen“?! Handlung und Schauspieler tragen eine Nuance zu dick auf, aber „Herzkino“-Veteran Stefan Bartmann, der gemeinsam mit seinem treuen Kameramann Marc Prill schon an die dreißig Pilcher- und „Traumschiff“-Werke geschaffen hat, gelingt die Gratwanderung: Der Film ist eine hübsche, gut gespielte und amüsante romantische Komödie, die immer wieder für Überraschungen sorgt.

Reihe

Rosamunde Pilcher – Fast noch verheiratet

Paula Schramm, Raphaël Vogt, Jochen Schropp. „Herzkino“-Ausreißer nach oben

Die romantische Komödie „Fast noch verheiratet“ ist eine Kombination der Erzählmuster „Eine Frau zwischen zwei Männern“, „Staatsanwälte küsst man nicht“ und „Scheinehe mit Hindernissen“: Anwältin Sienna würde gern den Antrag ihres Kollegen Oscar annehmen, aber dafür muss sie sich erst mal scheiden lassen. Ihr Gatte verknüpft seine Unterschrift jedoch mit der Bedingung, die schon vor Jahren beendete Ehe vorübergehend noch mal aufleben zu lassen, damit er das Sorgerecht für seine Tochter behalten kann. Die Zutaten zu dieser Romanze sind bekannt, aber originell und äußerst kurzweilig miteinander vermischt, und das Hauptdarstellertrio Paula Schramm, Jochen Schropp und Raphaël Vogt ist sehenswert.

Fernsehfilm

Schon tausendmal berührt

Inez Bjørg David, Leo Reisinger, Hofmann, Judith Westermann. Pläne ändern sich

Die Komödie „Schon tausendmal berührt“ (Degeto / Liebesfilm) erzählt die schon tausendmal erzählte Geschichte von der Frau, die nach einigen Exiljahren in der großen weiten Welt in ihre ländliche Heimat zurückkehrt. Die beiden Debütantinnen Helena Hofmann (Buch) und Judith Westermann (Buch und Regie) haben diesem sattsam bekannten Erzählschema jedoch viele überraschende und sehr warmherzig umgesetzte Seiten abgewonnen. Unbedingt sehenswert ist die Romanze nicht zuletzt wegen des perfekt zusammengestellten Ensembles, zumal sich hinter der heiteren Verpackung auch einige ernste Themen verbergen.

Fernsehfilm

Stürmisch verliebt

Roman Knizka, Jana Pallaske, Martin Rauhaus: Von der Wetter- zur Glücksformel

Weihnachten in München – da kommt Santa Claus ins Schwitzen, die Girlies haben die Bikinis rausgeholt und der Glühwein schmeckt nur kalt. Eine öffentlichkeitsscheue Meteorologin ist ganz nah dran an der ultimativen Wetterformel, mit der sich minutengenaue Vorhersagen machen lassen. Da wittert manch einer ein lukratives Geschäft. Auch der, in den sich die Wetterfee verliebt? Originelle Story, dichtes Drehbuch, überzeugende Schauspieler.

Fernsehfilm

Super-Dad

Stephan Luca, Stefanie Stappenbeck, Mirko Schulze, Linhof. 99 Samenspenden

Mirko Schulzes Drehbuch zu „Super-Dad“ orientiert sich zwar recht unverhohlen an der kanadischen Komödie „Starbuck“, aber der größtenteils in Südafrika entstandene Sat-1-Film über einen Kinderhasser, der plötzlich 99facher Vater wird, ist dennoch sehenswert: weil Stephan Luca wieder mal glaubwürdig einen Charakterwandel verkörpert; und weil Regisseur Jan Markus Linhof die Geschichte temporeich und kurzweilig umgesetzt hat.

Fernsehfilm

Undercover küsst man nicht

Florian Bartholomäi, Natalia Belitski, Haering. Ein Debütant zeigt, wie Komödie geht

„Undercover küsst man nicht“ dauert nur 80 Minuten, aber die haben es in sich. Jan Haering erzählt in seinem bemerkenswert temporeichen Regiedebüt die Geschichte einer Liebe zwischen Wasser und Feuer: Der kontrollfixierte Sicherheitschef eines Lebensmittelkonzerns verguckt sich ausgerechnet in eine flippige Betriebsspionin. Mit Florian Bartholomäi und Natalia Belitski ist der Film vortrefflich besetzt, die Geschichte erfreut durch viele originelle Ideen, die Musik passt perfekt. Am eindrucksvollsten aber ist die Souveränität, mit der Haering diese Sat-1-Komödie inszeniert hat.

Fernsehfilm

Warum ich meinen Boss entführte

Julia Hartmann, Stephan Luca, Jago, Gersina. Komödiantische Top-Variation

Das Muster ist bekannt: Ein Schnösel bekommt einen Schlag auf den Kopf, verliert sein Gedächtnis und wandelt sich mit Hilfe einer zwar chaotischen, aber liebenswerten Frau zu einem besseren Menschen. Dank der Hauptdarsteller Julia Hartmann und Stephan Luca und der Regie des Komödien-versierten Peter Gersina ist „Warum ich meinen Boss entführte“ trotz alter Geschichte ein wunderbarer neuer Film, der mit fröhlichen Details aufwartet, der komödiantisch mit Rollenbildern spielt, der großartig dargestellte Nebenfiguren zu bieten hat und der für Gelächter bei beiden Geschlechtern sorgen dürfte. Gute Laune garantiert!

Fernsehfilm

Wie man seinen Ex verlässt

Grimme-Preisträgerin Sabine Timoteo. Über die Unmöglichkeit, erwachsen zu werden

“Wie man seinen Ex verlässt” ist eine etwas andere Romantic Comedy. Die Heldin, die unbedingt ihren Ex zurückhaben will (weil sie allein ihr Leben nicht hinbekommt), gibt die Gangart vor, ihre mal rotzige, mal schüchterne Art bestimmt die Tonlage dieser verspielten kleinen Alltagskomödie. Die Story ist nicht weltbewegend, doch überall am Rande lauern kleine Überraschungen. Die größte ist natürlich Sabine Timoteo: immer ein bisschen wie nicht von dieser Welt geistert sie wunderbar durch diesen pointen- und dialogsicheren Film.

Fernsehfilm

Zum Teufel mit der Wahrheit!

Bettina Zimmermann, Ohrt, Jago, Henman. Die Lüge als Glücksversprechen

In der amüsanten und originellen Sat-1-Komödie spielt Bettina Zimmermann eine Journalistin, die nicht mehr lügen kann, was fatale Folgen hat: erst verliert sie ihren Job, dann gehen ihre Freundschaften zu Bruch, und schließlich macht auch ihr junger Geliebter Schluss. Mitunter trägt der Film etwas dick auf, aber allein wegen der boshaften Dialoge ist „Zum Teufel mit der Wahrheit!“ sehenswert. Aber auch die Chemie zwischen Zimmermann/Ohrt stimmt!

Genre: Romantic Comedy

Sterne-Bewertung

Drehbuch

Regie

Produktionsfirma

Produktion

Inga Lindström – Geliebter Feind

Kleinruppin forever

Landfrauen – Wir können auch anders

Liebe auf Kredit

Liebe verjährt nicht

Manche mögen’s glücklich

Mein Schüler, seine Mutter & ich

Nägel mit Köppen

Papa auf Wolke 7

Picknick im Schnee

Robin Hood & ich

Rosamunde Pilcher – Ein Doktor & drei Frauen

Rosamunde Pilcher – Fast noch verheiratet

Schon tausendmal berührt

Stürmisch verliebt

Super-Dad

Undercover küsst man nicht

Warum ich meinen Boss entführte

Wie man seinen Ex verlässt

Zum Teufel mit der Wahrheit!

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