
Als Fremde kehrt Eleni nach vierzig Jahren in ihr Heimatdorf auf Kreta zurück. Es sind private Gründe. „Tod in der Bucht – Ein Kreta-Krimi“ (Relevant Film), der Auftakt einer möglichen ARD-Reihe, umgeht so gut wie alle Unarten des Subgenres deutscher Auslandskrimi. Es spielen viele Griech*innen, die einen sind top synchronisiert, die anderen sprechen Deutsch. Kretische Lebensart plus schattige Bilder dominieren über grelle Postkarten-Optik. Der Kern der neuen Krimi-Reihe sind die Charaktere und deren privaten Backstorys. Dass die Heldin auf die 60 zugeht, tut (der Tiefe der) Geschichte gut, und die problematische Familienbande bringt eine angenehme Ernsthaftigkeit ins Spiel. Dazu passt vorzüglich der Schauspielstil aller Akteure, besonders der von Naomi Krauss. Und der Krimi? Der ist kein simpler Whodunit, bei dem ein Verdächtiger nach dem anderen durchs Dorf getrieben wird, und das Mord-Milieu passt zu Kreta.