
Weil Frauen im 19. Jahrhundert in Thüringen kein Glas blasen durften, droht der Familien-Tradition der Steinmanns das Ende. Doch nach einigen Umwegen durch die grobschlächtige Männerwelt haben sich die beiden Heldinnen im ZDF-Fernsehfilm „Die Glasbläserin“ ihren emanzipatorischen Aufbruch redlich verdient. Die historische Filmerzählung nach dem gleichnamigen Roman von Petra Durst-Benning taugt mit seinem Wohlfühlende auch als (vor)weihnachtlicher Pulswärmer. Schließlich werden am Ende Christbaumkugeln geblasen. Dramaturgisch setzt die Geschichte auf Wohlbekanntes, dafür besticht das TV-Drama von Christiane Balthasar durch eine exzellente realistische Bildsprache und ist vorzüglich besetzt: die beiden Hauptdarstellerinnen Luise Heyer und Maria Ehrich reißen den Film an sich.