
Es kommt Bewegung in die Kölner Best-Ager-WG der launigen ARD-Reihe „Anna und ihr Untermieter“ (Calypso Entertainment). In einem Digitalkurs für „junge Alte“ lernt Anna einen Mann kennen, der ihr in so Vielem aus der Seele spricht, dass bei ihr im Bauch die Schmetterlinge flattern. Herr Kurtz sieht natürlich Rot und befürchtet schon, sich eine neue Bleibe suchen zu müssen. Die Episode „Wenn du träumst von der Liebe“ kreist um den Satz „Man will ja auch mal in den Arm genommen werden“. Der neue Lebensabschnitt funktioniert bei Anna, aber emotional ist ihr ihr Untermieter zu wenig. Schön, dass der Film das emotionale Glück nicht gegen die digitale Faszination ausspielt, um emotionale Bedürfnisse im Alter zu thematisieren. Und noch schöner, dass hier der Wandel durch Annäherung eher zu stillen Momenten der Erkenntnis führt als sich als Kitsch auszuleben. Autor Martin Rauhaus und ein Top-Ensemble machen es möglich. Und Regisseur Dagmar Seume fand luftige Köln-Bilder und ein flottes Tempo: Im Schlussdrittel wird es sogar im besten Sinne turbulent.