Die TV-Highlights ab November
11.11.2025
22:00
NDR
Reihe
Möhring, Baumeister, Stieblich, Kasumba, Lippert, Andereggen. Messerangriffe und KI-Fahndung
Zwei Männer werden in der Innenstadt von Hannover von einem Unbekannten mit Messerstichen tödlich verletzt. Die „Tatort“-Episode „Im Wahn“ (NDR / Wüste Medien) ist also hochaktuell: Zum einen auf bittere Weise, weil es nach den im Dezember 2023 beendeten Dreharbeiten mehrere Messerangriffe mit mehreren Opfern in Deutschland gab. Zum anderen, weil der Film die erst vereinzelt eingesetzte KI-gestützte Verbrechensfahndung thematisiert. An der Seite von Bundespolizist Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) ermitteln in Hannover eine neue Kollegin (Peri Baumeister) und ein Experte einer privaten KI-Firma (Thomas Niehaus). Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Florence Kasumba, das allerdings wenig zwingend erscheint. Der Film von Georg Lippert (Drehbuch) und Viviane Andereggen (Regie) ist nicht durchgehend überzeugend konstruiert, lässt aber den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Polizeiarbeit mit cleveren Wendungen in die Handlung mit einfließen.
11.11.2025
Gelungene Symbiose aus Literatur und Fernsehen: Die Serie „Kafka“ (NDR, WDR, SWR, BR, MDR, RBB, HR, SR, RB, ORF / Superfilm) ist ein herausragendes Beispiel für biografisches Erzählen über eine historische Figur. Eine kenntnis- und lehrreiche, zugleich unterhaltsame und fantasievoll inszenierte Reise durch Leben und Literatur des deutsch-tschechischen Schriftstellers Franz Kafka, der am 3. Juni 1924 im Alter von 40 Jahren starb. Daniel Kehlmann (Drehbuch) und David Schalko (Regie) nähern sich seinem Charakter aus unterschiedlichen Perspektiven in sechs, jeweils unterschiedlich akzentuierten Episoden an. Wunderbar kauzig und verletzlich: Joel Basman in der Titelrolle. Kafkas Biografie und seine eigentümlichen Geschichten werden auch dank der eindrucksvollen Szenenbilder und der Bildgestaltung lebendig. „Kafka“ ist ein erstklassig besetztes (Kross, Ofczarek, Fries, Friedel – oder Altenberger, Eidinger, Hübner in Kleinstrollen), öffentlich-rechtliches Vorzeigeprojekt zur Zeitgeschichte – und weit mehr als ein Vergnügen nur für Literaturkenner.
12.11.2025
01:20
NDR
Reihe
Möhring, Baumeister, Stieblich, Kasumba, Lippert, Andereggen. Messerangriffe und KI-Fahndung
Zwei Männer werden in der Innenstadt von Hannover von einem Unbekannten mit Messerstichen tödlich verletzt. Die „Tatort“-Episode „Im Wahn“ (NDR / Wüste Medien) ist also hochaktuell: Zum einen auf bittere Weise, weil es nach den im Dezember 2023 beendeten Dreharbeiten mehrere Messerangriffe mit mehreren Opfern in Deutschland gab. Zum anderen, weil der Film die erst vereinzelt eingesetzte KI-gestützte Verbrechensfahndung thematisiert. An der Seite von Bundespolizist Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) ermitteln in Hannover eine neue Kollegin (Peri Baumeister) und ein Experte einer privaten KI-Firma (Thomas Niehaus). Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Florence Kasumba, das allerdings wenig zwingend erscheint. Der Film von Georg Lippert (Drehbuch) und Viviane Andereggen (Regie) ist nicht durchgehend überzeugend konstruiert, lässt aber den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Polizeiarbeit mit cleveren Wendungen in die Handlung mit einfließen.
12.11.2025
11:20
HR
Fernsehfilm
Annette Frier, Hans-Jochen Wagner, Ben Verbong. Eine Frau in aller Munde
Mit fast 40 steckt die dreifache Mutter, leidenschaftliche Köchin mit durchstartender Catering-Agentur und Frau eines zu gepflegtem Phlegma neigenden Göttergatten in der Sackgasse. Selbst als der Ehemann ein Sabbatjahr einlegt, kriselt es in der Ehe weiter. Und dann ist da noch ein Popstar, der gewöhnlich alles bekommt, was er will… „Sophie kocht“ enthält alle Ingredienzien, die das „Frauenfilm“-Subgenre Eine Mutter muss sich in der Ehe behaupten für gewöhnlich zu bieten hat. Doch bei Verbongs wunderbar dicht inszeniertem Remake des niederländischen Kinohits „Soof“ macht der Ton die Musik. Die Qualitäten liegen im Nonverbalen, den Situationen, den Bildern. Ideal die Besetzung mit Frier & Wagner!
12.11.2025
20:15
ZDF
Reihe
TV-Premiere
Walter Sittler, Hirschfeld, Maringer, Maurer, Esther Rauch. Zwei Schnäpse zu viel
Im vierten Film aus der ZDF-Reihe „Der Kommissar und der See“ (Network Movie) mit Walter Sittler gerät der ritterliche Ex-Polizist nach einem Unfall mit einem Mädchen in einen Fall, der ihn am Ende wegen fahrlässiger Tötung ins Gefängnis bringen könnte. Einige Dialoge klingen etwas unrund, aber ansonsten ist „Das fremde Kind“ dank Bildgestaltung, Musik und der interessanten Geschichte ein sehenswerter Krimi.
12.11.2025
22:25
3sat
Fernsehfilm
Georg Friedrich, Lisa Wagner, Toma, Murnberger. Es geht (k)eine Träne auf Reisen
„Nichts zu verlieren“ (BR, ORF / Royal Pony Film, Lieblingsfilm) handelt von einer Trauerreise, die aus den Fugen gerät, als zwei verzweifelte Ganoven auf der Flucht den altertümlichen Bus kapern. Regisseur Wolfgang Murnberger und Autorin Ruth Toma gelingt dabei das Kunststück, eine im Grunde traurige Geschichte konsequent als Komödie zu erzählen. Im Verlauf der Fahrt gewähren alle Teilnehmer inklusive der Gangster tiefe Einblicke in ihr Seelenleben. Der Film erzählt eine Geschichte mit hohem Identifikations-Potenzial, schließlich hat so gut wie jeder schon mal einen geliebten Menschen verloren, und in der Tat gibt es Augenblicke, die zu Herzen gehen. Trotzdem wird „Nichts zu verlieren“ auch dank der relaxten Musik nie zum Befindlichkeitsdrama. Dafür sorgt nicht zuletzt Georg Friedrich, der als Wortführer der Kriminellen die mit Abstand bissigsten Dialoge hat.
13.11.2025
01:00
HR
Fernsehfilm
Annette Frier, Hans-Jochen Wagner, Ben Verbong. Eine Frau in aller Munde
Mit fast 40 steckt die dreifache Mutter, leidenschaftliche Köchin mit durchstartender Catering-Agentur und Frau eines zu gepflegtem Phlegma neigenden Göttergatten in der Sackgasse. Selbst als der Ehemann ein Sabbatjahr einlegt, kriselt es in der Ehe weiter. Und dann ist da noch ein Popstar, der gewöhnlich alles bekommt, was er will… „Sophie kocht“ enthält alle Ingredienzien, die das „Frauenfilm“-Subgenre Eine Mutter muss sich in der Ehe behaupten für gewöhnlich zu bieten hat. Doch bei Verbongs wunderbar dicht inszeniertem Remake des niederländischen Kinohits „Soof“ macht der Ton die Musik. Die Qualitäten liegen im Nonverbalen, den Situationen, den Bildern. Ideal die Besetzung mit Frier & Wagner!
13.11.2025
12:30
MDR
Kinofilm
Emilie Neumeister, Ludwig Simon, Florian Aigner. Romeo und Julia in Kleinmachnow
Romeo und Julia in Kleinmachnow: Florian Aigner (Buch und Regie) verknüpft mit seinem gerade von Emilie Neumeister und Ludwig Simon vorzüglich gespielten deutsch-deutschen Debütdrama „Im Niemandsland“ (WDR, Arte / Flare Film, Buntfilm) eine Teenager-Romanze mit der Katerstimmung nach der Wende. Katja aus Westberlin verliebt sich im Sommer 1990 ausgerechnet in den Sohn jenes Ehepaars, das im einst enteigneten Eigenheim ihres Großvaters lebt. Aigner hat den Film im Format 4:3 gedreht. Auf diese Weise konnte er nahtlos „Tagesschau“-Ausschnitte integrieren, die regelmäßig über den Fortgang der Wiedervereinigung informieren. Während die beiden Jugendlichen für die Zukunft stehen, liefern sich die Eltern einen erbitterten Streit um das Haus. Die entsprechenden Wortwechsel klingen mitunter klischeehaft, verdeutlichen aber, wie verhärtet die Fronten waren.
13.11.2025
12:50
SWR
Reihe
Katerina Jacob, Ernst Stötzner, Rauhaus, Huettner. Älterwerden ist noch kein Malheur
Eine Hobbygärtnerin mit Helfer-Syndrom holt sich einen solventen, aber gefühlsneutralen Ex-Beamten in ihre Stadtwohnung mit Hinterhofoase. Der neue Lebensabschnitt stellt beide vor neue Fragen. Wie sich die Suche nach dem Sinn des Lebens verändert und wie man auch im Alter immer noch ein wenig dazulernen kann – davon erzählt „Anna und ihr Untermieter“ (Calypso Entertainment) höchst unterhaltsam & ohne pädagogischen Impetus. Gemeinschaft statt Liebe, vielleicht irgendwann Freundschaft, das sind die Eckpfeiler der Geschichte, die nicht die in Degeto-Dramödien einst bevorzugte romantische Vorstellung vom zweiten Frühling bemüht. Das ungleiche Paar wird launig dargestellt, die Gegensätze aber sind nie übertrieben. Nicht nur das Helfer-Phänomen wird narrativ clever von Autor Martin Rauhaus in der Geschichte bearbeitet, auch der „Fall“ wird klug genutzt, um die Hauptfiguren zu charakterisieren. Seine Spezialität, die pointierten und lebensnahen Dialogwechsel, sind auch das Herzstück dieses Reihen-Auftakts, den Ralf Huettner kongenial in Szene gesetzt hat.
13.11.2025
20:15
ARD
Reihe
TV-Premiere
Elena Uhlig, Micas, Hölscher, Zumbrock, Peeters, Osburg, Nicolai Rohde. Alter Schwede
Der zweite „Bremerhaven-Krimi“ (Degeto, RB / Bremedia Sappralot) über die Arbeit einer Sondereinheit des Zolls ist vorzüglich fotografiert, fesselt aber nur auf der Krimi-Ebene: Ein anonymer Anrufer informiert die Behörde, dass ein schwedischer Containerfrachter Teile für den Bau einer Drohnenfabrik im Iran an Bord hat, doch das Team findet nichts. Die ergebnislose Suche ist spannend umgesetzt, einige Szenen sind optisch außerordentlich beeindruckend, doch die Teamgespräche wirken in der Umsetzung wie eine Vorabendserie.
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