TV-Premieren im November
und von den Wiederholungen nur das Beste
29.11.2025
20:15
3sat
Reihe
Behrendt, Bär, Loibl, Eichhorn, Pietschmann, Bading, die Zahns, Rolfes. Wer sie waren, wer sie sind
Ein fulminanter „Tatort“! Ecstasy, Party, Sex – Verdrängen, Schönreden, die ehemaligen Freunde belasten. Der „Tatort – Colonius“ (WDR / Bavaria Fiction) versetzt seine Charaktere gleich zweimal in eine Käfigsituation. 2024 gibt es einen strategischen Befragungsmarathon auf dem Kommissariat, 1993 ist das gleiche Trio auf einer legendären Techno-Party vereint, gefangen in einem Rausch, aus dem es kein Entkommen gibt. Nach „Siebte Etage“ hat das Autorenduo Eva Zahn und Volker A. Zahn das nächste beziehungsstarke, klug konstruierte und dichte „Tatort“-Drehbuch zu einer außergewöhnlichen Episode beigesteuert. Konzentriert erzählt ist auch „Colonius“, doch dieser Film von Charlotte Rolfes, der 93. Köln-„Tatort“, ist ungleich atmosphärischer, wilder und filmisch aufregender. Die Inszenierung meisterlich, die Besetzung perfekt, die kölschen Realitätsreferenzen und filmischen Reminiszenzen ein wahrer Genuss.
29.11.2025
20:15
SWR
Reihe
Schönemann, Klinge, Lohse, Niels Holle, Kennel. Jacobs wandelt zwischen Leben & Tod
In Sachen Genre-Variation, Tonlagen-Vielfalt und Einfallsreichtum ist „Nord bei Nordwest“ fast immer Spitze; „Die letzte Fähre“ (ARD / triple pictures) ist es ganz besonders. Nachdem ein Mörder Hauke Jacobs in die Brust geschossen hat und die Kollegin zurückfeuerte, liegen beide Männer im Koma – und Schwanitz steht in der Wahrnehmung des Polizisten Kopf. Alle im Ort haben ihre Identitäten gewechselt. Wagner ist Tierärztin, Jule Polizistin, Töteberg Kriminaltechniker, Puttkammer Gastronom und Frau Bleckmann macht auf Mehmet Ösker, ist bald allerdings mausetot. Alle, die Hauke Jacobs kennen und mögen, schweben in akuter Lebensgefahr. Und so entwickelt sich die 23. Episode der Reihe von einer Krimi-Groteske zu einem bizarren Totentanz. Allerdings ist dieser Film aus der Zwischenwelt ungleich leichter zugänglich und auch die Wechselbäder der Gefühle und Tonlagen besser goutierbar als die philosophischen Tukur-„Tatort“-Experimente. „Die letzte Fähre“ ist kein Kopfkino, sondern wirkt direkt, unmittelbar, emotional. Ein wunderbares „Dazwischen“-Werk, das das herkömmliche Krimi-Reihen-TV mit den modernen Formen des Erzählens versöhnt.
29.11.2025
20:15
HR
Serie & Mehrteiler
Masucci, Koschitz, Wendrich, Strietmann, Sperl. Der gute Mensch aus dem Bankenturm
Deutsche Bank, Mauerfall, RAF und die Frage, wer die Macht im Kapitalismus hat: „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ (ARD Degeto, rbb, HR, SWR / Sperl Film- und Fernsehproduktion) ist ein packendes Biopic im Stile eines historischen Thrillers. Das vielschichtige Drehbuch von Thomas Wendrich schildert die letzten beiden Lebensjahre Alfred Herrhausens, der als Vorstandssprecher der Deutschen Bank und enger Berater von Bundeskanzler Helmut Kohl Ende der 1980er Jahre kräftig in der Politik mitmischt. Zugleich steht der Top-Manager für eine Zeitenwende im Bankenwesen. Oliver Masucci ist der Dreh- und Angelpunkt in einem umfangreichen, internationalen Ensemble und die perfekte Besetzung für den charismatischen Banker. Pia Strietmann inszeniert die vierteilige Mini-Serie, die im Ersten als Zweiteiler ausgestrahlt wird, als temporeichen Machtkampf auf verschiedenen Ebenen, auf der Vorstandsetage der Deutschen Bank, in den politischen Hinterzimmern und Geheimdienst-Zentralen sowie im Lager der Terroristen.
29.11.2025
21:45
3sat
Fernsehfilm
Laubisch, von der Groeben, Merten, Sperl, Basedow, Armbruster, Loose. Polizistin zwischen den Fronten
Eine junge Polizistin und ihr Kollege im Streifenwagen werden von zwei maskierten Männern beschossen: „Die Nichte des Polizisten“ erzählt, was in den Monaten zuvor geschah. Der Film ist ein Thrillerdrama der Extraklasse, hart, spannend, differenziert und den aufreibenden Polizeialltag intensiv schildernd. Die junge Hauptdarstellerin Magdalena Laubisch spielt in ihrer ersten, enorm fordernden Hauptrolle groß auf. Auch ohne Realitätsbezug wäre der von Gabriela Sperl („Mitten in Deutschland: NSU“) und Benjamin Benedict produzierte Film ein Beispiel für herausragendes Fernsehen. Dem Drehbuch-Team und Regisseur Dustin Loose gelingt es aber darüber hinaus, die Hintergründe zum mutmaßlichen NSU-Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter im April 2007 zu einer packenden Fiktion zu verdichten, ohne in eine plumpe Verschwörungserzählung zu verfallen.
29.11.2025
22:10
HR
Fernsehfilm
Stangenberg, Nekrasov, Flüsloh, Führmann, Stein. Noch ein Aust zum Baader/Meinhof-Komplex
Zeitgeschichte als Gefängnis-Kammerspiel: Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe, die Köpfe der Roten Armee Fraktion (RAF) in den 1970er Jahren, verbrachten ihre letzten Lebensjahre in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim. Das Dokudrama „Stammheim – Zeit des Terrors“ (SWR, NDR, rbb / Spiegel TV) von Niki Stein (Drehbuch, Regie) und Stefan Aust (Drehbuch) rückt 50 Jahre danach die internen Gruppenkonflikte und das Verhältnis zum Wachpersonal stärker in den Mittelpunkt als in früheren Filmen. Die politischen Debatten jener Zeit bleiben jedoch weitgehend außen vor. Trotz einiger starker Schauspielleistungen (Stangenberg, Nekrasov, Führmann) und einer zeitgemäßen Inszenierung von Niki Stein am Originalschauplatz stellt sich die Frage, warum es diesen Film nun unbedingt auch noch braucht – vom „Jubiläum“ des damaligen Mammutprozesses mal abgesehen.
30.11.2025
00:10
ARD
Reihe
Hannes Jaenicke, Peter Koller, Peter Stauch. Abwechslungreiche Krimi-Unterhaltung
Alex Pollack ist zurück: Der von Hannes Jaenicke gewohnt viril verkörperte Querkopf vom LKA Düsseldorf ist zwar aufs Abstellgleis verbannt worden, aber sein holländischer Kollege braucht ihn, um den Mord an einem deutschen Enthüllungsjournalisten aufzuklären. Mit seinen „Amsterdam-Krimis“ drei und vier beweist Peter Koller erneut seine Klasse. Dank vieler trickreicher Wendungen sorgt der Autor nicht nur immer wieder für Überraschungen, sondern auch für ständig neue Spannungsbögen. Peter Stauch ist bereits der dritte Regisseur der Reihe. „Tod im Hafenbecken“ (Degeto / Zieglerfilm) ist kein Hochglanz-Thriller wie der Reihenauftakt im Herbst 2018, aber der Film wirkt aufwändig und ist durchgängig fesselnd. Die Episoden sind in sich abgeschlossen; Teil 2, „Das verschwundene Kind“, ist trotzdem eine Fortsetzung – und Thriller pur, weil Pollack in ein tödliches Dilemma gestürzt wird.
30.11.2025
00:25
HR
Serie & Mehrteiler
Masucci, Koschitz, Wendrich, Strietmann, Sperl. Der gute Mensch aus dem Bankenturm
Deutsche Bank, Mauerfall, RAF und die Frage, wer die Macht im Kapitalismus hat: „Herrhausen – Der Herr des Geldes“ (ARD Degeto, rbb, HR, SWR / Sperl Film- und Fernsehproduktion) ist ein packendes Biopic im Stile eines historischen Thrillers. Das vielschichtige Drehbuch von Thomas Wendrich schildert die letzten beiden Lebensjahre Alfred Herrhausens, der als Vorstandssprecher der Deutschen Bank und enger Berater von Bundeskanzler Helmut Kohl Ende der 1980er Jahre kräftig in der Politik mitmischt. Zugleich steht der Top-Manager für eine Zeitenwende im Bankenwesen. Oliver Masucci ist der Dreh- und Angelpunkt in einem umfangreichen, internationalen Ensemble und die perfekte Besetzung für den charismatischen Banker. Pia Strietmann inszeniert die vierteilige Mini-Serie, die im Ersten als Zweiteiler ausgestrahlt wird, als temporeichen Machtkampf auf verschiedenen Ebenen, auf der Vorstandsetage der Deutschen Bank, in den politischen Hinterzimmern und Geheimdienst-Zentralen sowie im Lager der Terroristen.
30.11.2025
00:45
SWR
Reihe
Schönemann, Klinge, Lohse, Niels Holle, Kennel. Jacobs wandelt zwischen Leben & Tod
In Sachen Genre-Variation, Tonlagen-Vielfalt und Einfallsreichtum ist „Nord bei Nordwest“ fast immer Spitze; „Die letzte Fähre“ (ARD / triple pictures) ist es ganz besonders. Nachdem ein Mörder Hauke Jacobs in die Brust geschossen hat und die Kollegin zurückfeuerte, liegen beide Männer im Koma – und Schwanitz steht in der Wahrnehmung des Polizisten Kopf. Alle im Ort haben ihre Identitäten gewechselt. Wagner ist Tierärztin, Jule Polizistin, Töteberg Kriminaltechniker, Puttkammer Gastronom und Frau Bleckmann macht auf Mehmet Ösker, ist bald allerdings mausetot. Alle, die Hauke Jacobs kennen und mögen, schweben in akuter Lebensgefahr. Und so entwickelt sich die 23. Episode der Reihe von einer Krimi-Groteske zu einem bizarren Totentanz. Allerdings ist dieser Film aus der Zwischenwelt ungleich leichter zugänglich und auch die Wechselbäder der Gefühle und Tonlagen besser goutierbar als die philosophischen Tukur-„Tatort“-Experimente. „Die letzte Fähre“ ist kein Kopfkino, sondern wirkt direkt, unmittelbar, emotional. Ein wunderbares „Dazwischen“-Werk, das das herkömmliche Krimi-Reihen-TV mit den modernen Formen des Erzählens versöhnt.
30.11.2025
01:45
ARD
Reihe
Franka Potente, Bohlinger, Osburg, Till Endemann. Magische Erscheinungen
Die ARD-Reihe „Der Island Krimi“ hat mit der filmogenen Vulkaninsel und Franka Potente gleich zwei Einschaltimpulse zu bieten. Der Auftaktfilm „Der Tote im Westfjord“ zeigt spektakuläre Bilder der gleichermaßen schroffen wie faszinierenden Landschaft. Weil die Atmosphäre eher düster ist, sticht die Hauptfigur umso mehr heraus: Potente spielt eine in Reykjavik lebende Krimiautorin und Hobbydetektivin, die bei einem Besuch ihres Heimatdorfs in einen Mordfall verwickelt wird. Die Geschichte ist wenig Island-typisch, der Film umso mehr. Die Rückkehr der Hollywood-Actrice ins deutsche Fernsehen hat sich gelohnt.
30.11.2025
02:20
HR
Fernsehfilm
Stangenberg, Nekrasov, Flüsloh, Führmann, Stein. Noch ein Aust zum Baader/Meinhof-Komplex
Zeitgeschichte als Gefängnis-Kammerspiel: Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe, die Köpfe der Roten Armee Fraktion (RAF) in den 1970er Jahren, verbrachten ihre letzten Lebensjahre in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim. Das Dokudrama „Stammheim – Zeit des Terrors“ (SWR, NDR, rbb / Spiegel TV) von Niki Stein (Drehbuch, Regie) und Stefan Aust (Drehbuch) rückt 50 Jahre danach die internen Gruppenkonflikte und das Verhältnis zum Wachpersonal stärker in den Mittelpunkt als in früheren Filmen. Die politischen Debatten jener Zeit bleiben jedoch weitgehend außen vor. Trotz einiger starker Schauspielleistungen (Stangenberg, Nekrasov, Führmann) und einer zeitgemäßen Inszenierung von Niki Stein am Originalschauplatz stellt sich die Frage, warum es diesen Film nun unbedingt auch noch braucht – vom „Jubiläum“ des damaligen Mammutprozesses mal abgesehen.
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