Foto: SWR / Jacqueline Krause-Burberg Dass sowohl Ulrike Folkerts als auch ihre Lena Odenthal mit den richtigen Geschichten nach mauen Jahren trotzdem noch ausreichend Power und Profil besitzen für den „Tatort“, bewies der Jubiläums-Krimi „Die Pfalz von oben“ im Herbst 2019. In „Leonessa“ (SWR) nun steht die Kommissarin zwar weniger im Mittelpunkt, ist aber physisch immer wieder äußerst präsent. Der Film erfüllt zwar die Rahmenbedingungen eines Krimis, aber Wolfgang Stauch (Buch) und Connie Walther (Regie) schwebte offenkundig vor allem ein Jugenddrama vor. Der Perspektivwechsel in Richtung der minderjährigen Verdächtigen, der spröde Realismus und die Bildgestaltung mit einer oft statischen, beobachtenden Kamera (Cornelia Janssen) unterstreichen den Fallstudiencharakter. Umso wirkungsvoller sind die Momente, in denen der Film optische Akzente setzt. Besonders effektvoll ist das in Zeitlupe gehaltene düstere Finale. Ungewöhnlich an diesem „Tatort” ist auch der Verzicht auf eine eigene Filmmusik.


















