
Den Fall eines brutal von drei Jugendlichen zusammengeschlagenen Obdachlosen erzählt Petra K. Wagner in „Frankfurt, Dezember ’17“ (ARD / Produktion: Hessischer Rundfunk) als traurige Großstadt-Ballade. Im Mittelpunkt stehen drei Frauen: eine Freundin des Opfers, eine Tatzeugin und die Mutter des Haupttäters. Die Tat sorgt für Wendepunkte, lässt Beziehungen scheitern, bleibt aber ein willkürlicher, unerklärbarer Gewaltakt. Der dramaturgisch unkonventionell gebaute Film ist ein Plädoyer für Zivilcourage, ohne dass er die Botschaft pathetisch vor sich her tragen würde. Allerdings sind manche, vor allem männliche Figuren ziemlich eindimensional geraten. Und der Kunstgriff, die Hauptfiguren direkt in die Kamera und zum Publikum sprechen zu lassen, wirkt eher manieriert als besonders originell.