Dritter Einsatz für Lisa Taubenbaum, die Ex-Berlinerin auf der Schwäbischen Alb, die sich auch in „Zweieinhalb Tote“ (die film gmbh) nicht von der kleinbürgerlichen Gemeinschaft ihres Herkunftsortes einschüchtern lässt. „Die Bestatterin“ hört auf ihr Herz, ohne dass es auch nur einen einzigen rührseligen Moment im Film gibt. Zu den Stärken dieser Episode der etwas anderen ARD-„Donnerstagskrimi“-Reihe gehört nämlich, dass sie trotz der Krimi-Rätsel-Struktur und des Sozialstudien-Charakters in ihrer Erzählhaltung Komödie bleibt. Keine, die sich in Pointen ergeht, sondern eine, die die Mentalität ihrer Charaktere augenzwinkernd überhöht und für die der Eigensinn der Figuren wichtiger ist als der Krimiplot. Anna Fischer verkörpert die in ihrer Beziehung selbstbewusster auftretende Lisa auf ihre unnachahmliche, erfrischende Weise. Weil sich zwischenzeitlich in der Krimihandlung wenig bewegt, bleibt Zeit, den Charakteren aufs Maul zu schauen und die schwäbische Lebensart leicht pointiert und im „Nur-net-hudle“-Modus ins Bild zu rücken. Erfreulich auch, dass viel Schwäbisch g’schwätzt wird. Und dass Anna Fischer berlinert, sogar das macht Sinn!