„Nord bei Nordwest“ ist die erfolgreichste ARD-Donnerstagskrimi-Reihe. Jetzt wird auch „Nord bei Nordost“ (triple pictures) ermittelt. Was nach Kalkül aussieht, erweist sich recht bald als eine der besten Krimi-Neuschöpfungen der letzten Jahre. Grimme-Preisträger und Krimi-Reihen-Entwickler, Drehbuchautor Holger Karsten Schmidt, hat die von ihm ebenfalls konzipierte Nordost-Krimi-Reihe gegen deren Narration gebürstet: Das dramaturgisch so reizvolle Dreieck besteht nun aus einer Frau mit zwei Männern – und das macht fast noch mehr Laune, weil das Klasse-Trio (Wege, Bredin, Dinda) viel mit Blicken, Berührungen & Anspielungen interagiert – und Regisseurin Esther Rauch & ihr Team ein Gespür für Timing und Stimmungen aller Art haben. Auch der Krimiplot um zwei kriegsflüchtige Ukrainerinnen kann sich sehen lassen, ist gesellschaftlich relevant, emotional und besitzt einen cleveren Twist auf der Zielgeraden, der die Spannungsschraube kräftig anzieht. Die knappen, pointierten Sätze und Dialogwechsel Marke Schmidt sind dazu ein schöner Kontrast.