
„Niemand kann sich gegen das System stellen.“ Doch der aufrechte, furchtlose Georg Dengler versucht es wenigstens – auch in seinem dritten Fall, „Die schützende Hand“ (ZDF / Bavaria Film, Cuckoo Clock Entertainment). Der Ex-BKA-Zielfahnder soll herausfinden, ob Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt tatsächlich Selbstmord begangen haben oder ob sie von staatlicher Stelle aus dem Weg geräumt wurden. Der Fall ist keine Steilvorlage für das rechte Lager, sondern wird sehr persönlich motiviert. Lars Kraumes Film ist analytischer und weniger Action-geladen als seine Vorgänger. Die Argumentation, Vorlage war wie immer bei dieser Reihe ein Roman von Wolfgang Schorlau, ist bestechend, die dramaturgisch-filmische Auflösung ebenso. Selten wurden Akten in einem Fernsehfilm so lebendig und anschaulich umgesetzt. Auch ein Verdienst der Dialoge und des aufregenden Duos. Wie beunruhigend das Doppelspiel der Inlandsgeheimdienste ist, darf/muss jeder für sich selbst entscheiden.