
Eine Frau um die sechzig, die einen Neuanfang wagt: wenn das keine Geschichte ist, die perfekt zum ZDF passt, schließlich ist die Hauptfigur exakt so alt wie die Durchschnitts-Zuschauer des „Zweiten“. Alexandra Sell erzählt in ihrem szenischen Regiedebüt „Die Anfängerin“ (Flare Film) die Geschichte der innerlich wie äußerlich versteinerten Ärztin Annebärbel, die sich ihren Kindheitstraum vom Eiskunstlauf erfüllt. Der Film verzichtet klugerweise darauf, dass sich die Rolle von einer unsympathischen Antiheldin zur strahlenden Identifikationsfigur wandelt, aber Ulrike Krumbiegel gelingt es dennoch, Annebärbel mildernde Umstände zu erspielen. Außerdem beschert Sell mit ihrem feinfühlig erzählten Drama ein Wiedersehen mit Christine Errath, der Ikone des ostdeutschen Eiskunstlaufs.