
Gläubig, jung und cool, das kann durchaus zusammengehen. Das versucht der Fernsehfilm „Die Konfirmation“, der in der ARD-Themenwoche „Was glaubst Du?“ läuft, zu beweisen. Ein 15Jähriger hat sich ohne Wissen der Eltern und des Stiefvaters entschieden, sich taufen und konfirmieren zu lassen. Pubertät einmal anders: Der Teenager ist hier der Fels in der Brandung, umgeben von einer Reihe orientierungsloser Erwachsener. Das Glaubensbekenntnis löst ein Familiendrama aus, das Thema Religion bleibt konsequenterweise nur ein Nebenaspekt. Trotz starker Besetzung (Tscharre, Große) und einiger tragikomischer Momente geht die interessante Idee nur teilweise auf: Zu statisch und ungebrochen ist dieser junge Mann, zu sehr auf cool getrimmt die Jugendlichen, zu brav gerade die Szenen und Dialoge, die sich um Glauben & Religion drehen. Als alltagsnahes Familiendrama mit offener Dramaturgie besitzt der Lesarten-reiche Film aber zweifelsohne eine besondere Stärke.