
Die Jugend liebt Mystery & Horror. Da mit diesen Genres das Primetime-Publikum aber wenig anfangen kann und umgekehrt die 14- bis 29-Jährigen noch weniger mit linearem Fernsehen, ist es eine gute Idee, mit einer Serie wie „Was wir fürchten“ (ZDF / Bavaria Fiction) jüngere Zuschauer in die Mediathek zu locken. Umso besser, wenn dabei wie hier spannende Unterhaltung mit psychologischem Mehrwert entsteht. Der Sechsteiler setzt auf Krimi-, Mystery- und Horrorelemente, ohne das Drama, die Konflikte der jugendlichen Charaktere mit ihren Eltern, als dramaturgisches Fundament zu vernachlässigen. Außerdem sind komplexe, anschlussfähige Themen unaufdringlich in die Narration eingebunden: Mobbing unter Schülern, Ausgrenzung als pädagogische Strategie, der Glaube als Freibrief für unmenschliches Verhalten, dargestellt an einer sektiererischen religiösen Gemeinschaft, die jungen Männern ihre Homosexualität abzutrainieren versucht.