
Die letzten Tage der deutschen Monarchie als Primetime-Dokudrama mit opulenten Kostümen und eindrucksvollen Schnurrbärten: „Kaisersturz“ (Produktion: AVE) will eine Art Countdown bis zum Beginn der Novemberrevolution 1918 erzählen, doch die brav aneinander gereihten Szenen kommen kaum in Fluss und erzeugen nur wenig Spannung. Zudem bleiben die Generäle außen vor, als wären sie nur historische Randfiguren. Dafür werden die Schwächen des homosexuellen Reichskanzlers Max von Baden umso ausführlicher dargestellt. Überzeugend das Spiel von Sylvester Groth und Sunnyi Melles als Kaiserpaar sowie von Christian Redl als Friedrich Ebert, der Monarchie und Demokratie miteinander versöhnen will, um die Revolution zu verhindern. Dem Film liegt die These des Historikers Lothar Machtan zugrunde, dass die Monarchie auch im Herbst 1918 noch eine Zukunft hatte.