E-M@il an Gott

Sonsee Neu, Constantin von Jascheroff, Bernd Böhlich. Vatersuche mit einem Engel

Foto: Pro Sieben / Krause-Burberg
Foto Rainer Tittelbach

“Warum sorgt Gott nicht dafür, dass mein Vater mich liebt!?” Ein 10-Jähriger versteht die Welt nicht mehr und erhofft sich durch seine E-Mail an Gott eine Erklärung. “E-M@il an Gott” ist ein Märchen, das die Funktionalität der Erwachsenen-Welt mit dem Liebesbedürfnis eines Kindes konfrontiert. Kurzweilig und amüsant erzählt – nur, so recht mag man das Happy-End nicht glauben. Bernd Böhlich hat den Film mit Liebe zum Detail inszeniert.

“Warum sorgt Gott nicht dafür, dass mein Vater mich liebt!?” Ein kleiner Junge versteht die Welt nicht mehr und die himmlischen Interventionen der Geschicke auf Erden bleiben dem 10-Jährigen erst recht ein Rätsel. Eine kleine Weihnachtsgeschichte mit dem nötigen Rührungspotenzial erzählt Bernd Böhlich in dem Pro-Sieben-Movie “E-M@il an Gott”. Ein Film für die ganze Familie, der sich an grossen Hollywood-Vorbildern orientiert.

Einige Tage vor Weihnachten stirbt die Grossmutter des kleinen Samuel. Für ihn heißt das: Waisenhaus. Denn seine Mutter starb bei seiner Geburt, und der Vater weiss nicht einmal von Samuels Existenz. Doch auf dem Sterbebett der Grossmutter erfährt er, dass sein “Erzeuger” in Frankfurt wohnt. Bevor er sich dorthin auf den Weg macht, schickt er noch eine dringen- de E-Mail an Gott – god@heaven.com. Im Himmel beschließt Petrus, mit dieser Aufgabe Engel Rita zu beträuen. Endlich kann sie sich ihre Flügel verdienen! Doch der 100%ige Banker Ralph Martin ist ein harter Knochen. Erweichen lässt der sich nicht so leicht. Samuels Vater ist ein unverbesserlicher Workaholic, der nicht einmal Augen für seine blaublütige Braut hat.

“Die Hölle ist da, wo sich die Menschen nicht mehr lieb haben.” Solche Sätze werden beiläufig in die Geschichte gestreut und geben dem Film nach einem Buch der Amerikanerin Anji Loman Field den typischen “human touch” der Traumfabrik. “E-M@il an Gott” ist ein Märchen, das die Funktionalität der Erwachsenen-Welt mit dem Liebesbedürfnis eines Kindes konfrontiert. Als Vermittler dient ein Engel. Das ist kurzweilig und amüsant erzählt – nur, so recht mag man das Happy-End nicht glauben. Es wirkt eher wie die Erfüllung einer Genre-Konvention und hat wenig echt Befreiendes: “Ist das Leben nicht schön?!” – diesen Ausruf glaubt man eben nur James Stewart im gleichnamigen und schönsten aller Weihnachtsfilme.

Der gebürtige Dresdner Bernd Böhlich inszenierte Pro-Sieben- gemäß modern, mit viel Tempo und viel Popmusik (Eric Clapton, Dire Straits, Tom Waits, John Lennon, Slade), aber auch mit Liebe zum Detail. Vor allem bei der Auswahl der Locations und der Schauspieler zeigte er sein Können. Den Bank-Palästen stellte er märchenhafte Penner-Unterkünfte gegenüber, dem Glanz des Adels den Verfall. Und neben den sympathietragenden Hauptdarstellern Sonsee Neu (ein Gesicht mit Zukunft) und Constantin von Jascheroff (“Titus – Der Satansbraten”) besetzte er noch die kleinsten Rollen mit Leuten wie Ben Becker oder Otto Sander.

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Fernsehfilm

Pro Sieben

Mit Sonsee Neu, Constantin von Jascheroff, Mathias Herrmann, Ben Becker, Otto Sander, Saskia Valencia, Ivan Desny, Horst Krause, Maria Singer

Kamera: Peter Ziesche

Schnitt: Uschi Born

Musik: Tamás Kahane

Produktionsfirma: Novamedia, Scorpio Production

Drehbuch: Anji Loman Field

Regie: Bernd Böhlich

EA: 03.12.1999 20:15 Uhr | Pro Sieben

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