TV-Premieren im Juli
und von den Wiederholungen nur das Beste
15.07.2025
20:15
WDR
Reihe
Axel Prahl, Jan Josef Liefers, Astrid Ströher, Sven Halfar. Sie sind unter uns
Der überaus vergnügliche und auch optisch anspruchsvolle zweite Jubiläums-„Tatort“ aus Münster nimmt eine seit vielen Jahren kursierende Verschwörungserzählung aufs Korn: Die Titelfigur von „Propheteus“ (WDR / Bavaria Fiction) warnt ihre Gefolgschaft vor außerirdischen Echsenwesen, die die Weltherrschaft übernehmen wollen. Die Geschichte beginnt mit einem ganz gewöhnlichen Mord und zieht dann immer irrwitzigere Kreise. Regisseur Sven Halfar hat gemeinsam mit Kameramann Timo Moritz genau die richtige Bildsprache für das originelle Drehbuch von Astrid Ströher gefunden, weil die Optik den satirischen Gehalt nur gelegentlich moderat erhöht. Die Entscheidung, die originelle Geschichte nicht auch noch komödiantisch zu inszenieren, tut dem Film sehr gut, zumal auch die witzigen Figuren ernst genommen werden. Am verblüffendsten ist ein Pärchen vom Verfassungsschutz, das wie eine Leihgabe aus den „Men in Black“-Filmen wirkt.
15.07.2025
20:15
ZDFneo
Reihe
Heerwagen, Mittermeier, Held, Schily, Ani/Jung, Fehse. Selbstzweifel, Sehnsucht, Tod
„Schwarze Rosen“, der fünfzehnte Film aus der etwas anderen ZDF-Krimi-Reihe „München Mord“ (TV60 Filmproduktion) und bereits der siebte, für den das Autorenduo Ina Jung und Friedrich Ani das Drehbuch geschrieben hat, beginnt anders als gewohnt. Ein Gastronomie-Mord führt das „Kellertrio“ in den Stadtteil Giesing. Es gibt nicht den üblichen Prolog, dafür geht es gleich rein in den Fall. Ein Motto gibt es trotzdem: Kann denn das schon alles gewesen sein? Nicht nur die Kommissarin steckt in einer tiefen Sinnkrise, auch die Gast-Charaktere haben Zickzack-Biographien, hoffen auf eine Wende im Leben. Der Film von Jan Fehse wirkt einen Tick runder als einige der letzten Episoden der beliebten Reihe. Lokal-Kolorit findet sich gleich im doppelten Wortsinn. Das Ambiente ist telegen: viel Nacht, viel Rot, viel Glamour, cooler Kitsch. Und wenn die Kamera Jenny Schily einfängt, schwarz gewandet mit Schlapphut, möchte man Standbild rufen. Die Ironie mischt sich leise in die Interaktionen, bekommt eine menschlichere, wahrhaftigere Note. Und auch Melancholie schwingt mit.
15.07.2025
20:15
RTL
Reihe
Duryn, Barucki, Hasenheit/Cronauer, Sahin. Diese kaputte Welt da draußen
Mit dem Auftakt der möglichen neuen „Dünentod“-Reihe (MadeFor) bietet RTL seinem früheren Serienstar Hendrik Duryn („Der Lehrer“) die Möglichkeit, in eine völlig andere Rolle zu schlüpfen: Tjark Wolf, LKA-Kommissar aus Wilhelmshaven, ist ein Typ mit Ecken und Kanten, der es seinen Mitmenschen nicht immer leicht macht. Die junge ostfriesische Streifenpolizistin Femke Folkmer findet bei der gemeinsamen Suche nach einem Serienmörder allerdings rasch einen guten Draht zu dem Kollegen, dem ein gewisser Ruf vorauseilt; Pia-Micaela Barucki hat schon mit „Der König von Palma“ (ebenfalls RTL, mit Henning Baum) bewiesen, dass sie sich neben markanten Männern behaupten kann. Regisseur Ismail Şahin hat aus den Drehbücher fesselnde Krimis gemacht.
15.07.2025
22:00
NDR
Reihe
Nemec, Wachtveitl, Thalmann/Binder, Kunz. Luzides Träumen & reale Cop-Albträume
Fall Nr. 87 für die Isar-Cops Batic und Leitmayr: Im „Tatort – Dreams“ (BR / Neuesuper) erleben die Dauerbrenner unter den TV-Kommissaren einen Ermittler-Albtraum. Ein Geständnis, aber keine Leiche. Eine Tat, die vielleicht nur im Traum stattgefunden hat. Und ein Fall mit Mehrwert: Hier erfährt man etwas über luzides Träumen. Regisseur Boris Kunz („Hindafing“) sowie Johanna Thalmann und Moritz Binder (Buch) ist ein spannendes Traum-Erklärstück samt intensivem Blick in eine gnadenlose Orchesterwelt gelungen. Und das Münchner Rundfunkorchester spielt dazu. Ein junger, frischer Bayern-„Tatort“, der viel versucht und wagt, dabei auch gewinnt, aber im Ermittlungs-Zentrum dann doch zu viel Altbewährtes zu bieten hat. Ein wenig abgedrehter hätte es schon sein dürfen.
15.07.2025
22:15
WDR
Reihe
Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär, Martin Gies und ein „Tatort“ auf Hitchcocks Spuren
Freddy Schenk steht mehr im Mittelpunkt, als ihm lieb ist: Er wollte nett sein – jetzt hat er die Drogenfahnder im Nacken. Keiner glaubt ihm, da muss er selbst ermitteln. Geschickt schmiedet Autor Axel Götz ein Komplott, aus dem es für den ruppigen Bullen mit Herz kein Entkommen zu geben scheint. Gut gebaut, spannend, starker Einstand von Mittelstaedt.
15.07.2025
22:25
3sat
Reihe
Sadler, Bitter, Trepte, Harder, Wild, Franzen. Spannungsbogen hält, Psychologie stimmt
Die erste von zwei neuen Charlotte Link-Verfilmungen im Ersten bietet eine komplexe, wendungsreiche Geschichte um eine Entführung mit ungewöhnlichem Verlauf. „Charlotte Link – Im Tal des Fuchses“ (Degeto – UFA Fiction), als Drehbuch von Stefan Wild bearbeitet, nimmt sich Zeit für die widersprüchlichen Figuren, taucht ein in deren Vergangenheit, breitet Beziehungsgeflechte aus und engt die Zahl der Verdächtigen spannungssteigernd ein. Gekonnt werden die verschiedenen Erzählstränge zusammengeführt, das Puzzle Teil für Teil geschickt zusammengesetzt. Ein sehenswerter TV-Thriller mit einer guten, stimmigen Besetzung.
16.07.2025
01:30
NDR
Reihe
Nemec, Wachtveitl, Thalmann/Binder, Kunz. Luzides Träumen & reale Cop-Albträume
Fall Nr. 87 für die Isar-Cops Batic und Leitmayr: Im „Tatort – Dreams“ (BR / Neuesuper) erleben die Dauerbrenner unter den TV-Kommissaren einen Ermittler-Albtraum. Ein Geständnis, aber keine Leiche. Eine Tat, die vielleicht nur im Traum stattgefunden hat. Und ein Fall mit Mehrwert: Hier erfährt man etwas über luzides Träumen. Regisseur Boris Kunz („Hindafing“) sowie Johanna Thalmann und Moritz Binder (Buch) ist ein spannendes Traum-Erklärstück samt intensivem Blick in eine gnadenlose Orchesterwelt gelungen. Und das Münchner Rundfunkorchester spielt dazu. Ein junger, frischer Bayern-„Tatort“, der viel versucht und wagt, dabei auch gewinnt, aber im Ermittlungs-Zentrum dann doch zu viel Altbewährtes zu bieten hat. Ein wenig abgedrehter hätte es schon sein dürfen.
16.07.2025
20:15
ZDFneo
Reihe
Mehmet, Dal, Vörtler, Georg Ludy, Durchschlag. Toter Waal im Friesland Valley
Die zwölfte Episode der Krimireihe „Friesland“ (ZDF / Warner Bros.) ist ein ausgesprochen amüsanter Krimi mit witzigen Dialogen & einer verzwickten Geschichte: „Haifischbecken“ handelt von der Suche nach dem Mörder eines betrügerischen Investmentmanagers, der aus Leer ein digitales Dorado machen wollte. Die Qualität des Drehbuchs von Georg Ludy spiegelt sich nicht zuletzt in den Leistungen des ausnahmslos sehenswerten Ensembles wider, das offensichtlich viel Freude an den geschliffenen Dialogen hatte. Neben der Kernidee vom „Friesland Valley“ beeindruckt die Geschichte vor allem durch ein verzweigtes Personen-Geflecht vieler Verdächtiger. Wie im herkömmlichen Krimi wandert das Polizistenpaar von einem zum anderen, aber die Kurzweiligkeit, mit der Regisseur Thomas Durchschlag dieses eigentlich konventionelle Erzählmuster umgesetzt hat, ist äußerst vergnüglich.
16.07.2025
22:00
SWR
Reihe
Behrendt, Bär, Hain, Roy, Ehry, Hendry. Lauter verbotene Früchte & schräge Sachen
Ein Mann wird tot aus dem Rhein gefischt. Die Kölner Kommissare Ballauf und Schenk sind sich mal wieder uneins. Ansonsten aber fällt der Köln-„Tatort – Liebe am Nachmittag“ eher ein bisschen aus dem Rahmen. Das liegt zum einen an der außergewöhnlichen Inszenierung von Jungregisseur Manuel Flurin Hendry und zum anderen an Norbert Ehrys Dialogen, die ganz bewusst ein wenig aus der Bahn geraten sind. Mit Schauspielern wie Hain, Schütz & Perydoni geht das. In einer seiner ersten (Mini-)Rollen ist Ronald Zehrfeld zu sehen…
17.07.2025
01:10
BR
Kinofilm
Morzé, Krisch, Ganz, Nikolaus Leytner. Das Unbewusste und der braune Terror
Robert Seethalers Roman „Der Trafikant“ spielt zur Zeit des österreichischen Anschlusses und erzählt von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem unglücklich verliebten Jungen und dem Vater der Psychoanalyse; Leid und Freud gehen in der Geschichte Hand in Hand. Das gilt auch für Nikolaus Leytners Verfilmung (Degeto / epo-film, Glory Film), die vor allem von den wunderbaren Schauspielerleistungen lebt. Bei Bruno Ganz ist das keine Überraschung; der große Mime verkörpert Sigmund Freud als liebenswürdigen alten Herrn, aus dessen Mund auch banale Ratschläge wie Weisheiten klingen. Umso eindrucksvoller ist die Leistung von Simon Morzé, der unter der Führung des erfahrenen Regisseurs dafür sorgt, dass aus dem unbedarften Jugendlichen glaubwürdig ein mutiger junger Mann wird.
Vergangene Ausstrahlungen im Juli
03.07.2025
23:45
HR
Fernsehfilm
Kalenberg, Panzner, Korneev, Beatrice Meier, Nana Neul. Monogam auf Lebenszeit?
Treueschwüre und Hochzeitsmythos sind lebendiger denn je. Schön, dass „Eine Sommerliebe zu dritt“ die ewige Illusion von der romantischen Liebe nicht mitmacht und amourös-erotische Alternativen zur Zweisamkeit ins Spiel bringt. Schön auch, dass Autorin Beatrice Meier und Regisseurin Nana Neul die Zuschauer nicht bekehren wollen. Alle haben selbst die Wahl: die Charaktere, wie sie leben und lieben wollen, und die Zuschauer, was sie alles in diesem Film sehen wollen. Es ließe sich einiges entdecken: ein ideal gecastetes & aufeinander eingespieltes Trio, die beiläufigen Zeichen, die Blicke und Bilder, die mehr erzählen als jede Dramaturgie. Dieser Film erklärt wenig, zeigt viel und will den Zuschauer in Versuchung führen.
02.07.2025
01:40
3sat
Reihe
Potthoff, Wiesinger, Knaup, Timo Berndt, Christian Theede. Schuld und Sühne
Der Thriller aus der ZDF-Reihe „Sarah Kohr“ (die film GmbH) mit Lisa Maria Potthoff feiert seine Titelfigur wie eine Ikone des Action-Kinos. Der Film beginnt mit einem fesselnden Prolog, der mit dem scheinbar unausweichlichen Tod der Heldin endet, dann folgt eine achtzigminütige Rückblende; eine ebenso simple wie cleverere Drehbuchdramaturgie, die ihre Wirkung nicht verfehlt. Vordergründig geht es um einen Angriff auf Hamburg mit dem tödlichen Kampfgas Sarin. Die entsprechenden Szenen sind Hochspannungsfernsehen, zumal der Film durch viele von der Hauptdarstellerin selbst verkörperte Stunts und Zweikämpfe beeindruckt (Regie: Christian Theede). Seinen eigentlichen Reiz verdankt „Stiller Tod“ jedoch dem vielschichtigen Drehbuch von Timo Berndt, dessen Geschichte weit mehr als bloß als ein Vorwand für Action ist, zumal sich die Heldin von einer verletzlichen Seite zeigen darf.
02.07.2025
01:50
NDR
Reihe
Furtwängler, Sadler, Schir, Franziska Meletzky. Kleines Jubiläum mit Doppelfolge
Rotlichtmilieu, Zwangsprostitution, Korruption, Menschenverachtung und Dekadenz in den „besseren“ Kreisen – der 20. Furtwängler-„Tatort“ geht in jeder Hinsicht in die Vollen. Erstmals in der Geschichte der Krimi-Reihe zeigt die ARD eine Doppelfolge an zwei Sonntagen hintereinander: „Wegwerfmädchen“ und „Das goldene Band“. Spannung ist garantiert, die Story trägt über zweimal 90 Minuten, die Besetzung stimmt und Frau Lindholm bekommt neben ihrem neuen Lover jetzt auch beruflich einen Partner – eine Partnerin!
02.07.2025
11:15
HR
Fernsehfilm
Ernst Stötzner, Christina Große, Silke Steiner, Herling. Hintergründig komisch
Der Titel bringt es auf den Punkt: „Opa wird Papa“ (Degeto / Neue Schönhauser Filmproduktion) erzählt in einer schönen Mischung aus Heiterkeit und Tiefgang von Anton, einem Mann, der mit 62 Jahren in zweiter Ehe noch mal Vater wird. Weil er sich nicht dazu durchringen kann, seine Firma dem erwachsenen Sohn zu überlassen, versucht er zunächst, sich als Teilzeitpapa durchzulavieren, aber dann wird der kleine Otto zu einem Projekt, auf das er sein ganzes Dasein ausrichtet. Dank der Besetzung mit Ernst Stötzner wirken selbst die Missgeschicke, die Anton unterlaufen, nicht klamottig; die Komödie hat im Gegenteil auch immer wieder nachdenkliche Momente. Der kleine Otto ist ein Wonneproppen und macht große Lust auf Nachwuchs, ganz gleich, ob aus Eltern- oder Großelternperspektive.
02.07.2025
14:00
One
Fernsehfilm
Marlene Morreis, Stephan Kampwirth, Hardi Sturm, Anna Justice. Auf zu neuen Ufern
Die frisch vom Gatten (Stephan Kampwirth) verlassene Linda (Marlene Morreis) will gemeinsam mit dem Nachwuchs in die Herbstferien fahren, aber die Kinder haben andere Pläne; also entwerfen sie ein romantisches Komplott, um die Mutter zu verkuppeln. Das klingt nach einer unbeschwerten Komödie mit heiteren Missverständnissen und komischen Blind Dates, und die hat „Neben der Spur ist auch ein Weg“ (Degeto / Odeon) in der Tat auch zu bieten, doch die Szenen mit dem getrennten Paar sind pures Drama. Die Dialoge sind ein Genuss, die Handlung ist reich an Überraschungen, und ganz besonders sehenswert ist das Ensemble. Respekt gebührt dabei vor allem den jungen Mitwirkenden. Eine Besonderheit sind auch die Begleitumstände: Regisseurin Anna Justice ist nach den Dreharbeiten verstorben. Ihr Freund und Kollege Ed Herzog hat den Film fertiggestellt.
02.07.2025
14:00
Arte
Fernsehfilm
Jörg Schüttauf, Valerie Koch, Karin Kaçi, Uljana Havemann. Die Mühen der Wahrheitssuche
Eine Ehe vor Gericht: Der reale Prozess gegen einen ehemaligen Bürgermeister, der seine Frau ermordet haben soll, wird in dem Fernsehfilm „Der Fall Marianne Voss“ (ZDF, Arte / Senator Film) auf packende Weise „fiktionalisiert“, wie es in einer Einblendung zu Beginn heißt. Im Wechsel aus Szenen im Gerichtssaal und Rückblenden sezieren Karin Kaçi (Buch) und Uljana Havemann (Regie) das tragische Scheitern einer Ehe und transportieren dabei auch ein Gefühl für die Zeit in einer brandenburgischen Kleinstadt in den 1990er Jahren. Jörg Schüttauf und Valerie Koch spielen in dem Drama, das die aktuelle „True-Crime“-Welle reitet und zugleich das Interesse an historischen Wende-Stoffen bedient, groß auf.
02.07.2025
15:30
ARD
Fernsehfilm
Riemann, Tezel, Krappen & Steurer. Zwei Bäuche, zwei großartige Komödiantinnen
In „Kleine Schiffe“ trifft die Hysterie einer Spätgebärenden auf die Frohnatur eines chaotischen Teenagers. Als ob Diane Keatons Annie Hall („Der Stadtneurotiker“) aufgespalten worden wäre in ein jüngeres und ein älteres Alter Ego, so zappeln und hibbeln Katja Riemann und Aylin Tezel durch diesen ungemein unterhaltsamen ARD-Freitagsfilm, der den neuen Schwung bei der Degeto spürbar macht. Autor und Produzent Volker Krappen konzentriert sich auf charakterstarke Situationen und spritzige Dialoge; Matthias Steurers Regie setzt auf Tempo & Timing und auf zwei Hauptdarstellerinnen, die ausgezeichnet harmonieren.
02.07.2025
15:30
Arte
Kinofilm
Lena Urzendowsky, Geitmann, Veihelmann, Sarah Neumann. Tod oder Freiheit
„Jenseits der blauen Grenze“ (SWR, Arte / Wood Water“) erzählt zwar keine „Wendewundergeschichte“, ist aber ein gerade von den jungen Mitwirkenden sehr intensiv gespieltes Jugenddrama über eine lebensgefährliche Flucht aus der DDR. Hauptfigur dieses Debütfilms nach dem gleichnamigen Roman von Dorit Linke ist Hanna (Lena Urzendowsky), eine ostdeutsche Schwimmerin, die ehrgeizig für ihren Traum vom Olympiasieg trainiert. Weil ihr unangepasster bester Freund Andreas im DDR-System auf Dauer zugrunde gehen würde, will er über die Ostsee in den Westen fliehen. Ohne Hannas Hilfe wird er die fünfzig Kilometer lange Strecke jedoch nicht überleben.
02.07.2025
22:00
SWR
Reihe
Nemec, Wachtveitl, Rudnik, Christian Jeltsch, Fratzscher. Allein in der großen Stadt
Im „Tatort: Liebe, Sex, Tod“ nach dem Drehbuch von Christian Jeltsch geht es um die „Versingleichung“ und die Einsamkeit des modernen Großstädters. Ein Sex-Killer geht um im sommerlichen München. Die Temperaturen steigen, Sinne und Seele kochen. Leitmayr und Batic geraten mittenrein in die konsumgeilen Auswüchse des postmodernen Single-Daseins, in Flirtschulen, Abenteuerprostitution oder Therapieparties gegen Impotenz. Der Krimi-Plot ist etwas abgekupfert vom coolen Kino. Dennoch zeigt Jeltsch schon 1997 sein Potenzial.
02.07.2025
22:25
3sat
Serie & Mehrteiler
Petra Schmidt-Schaller, Stetter, Britta Stöckle, Alexander Dierbach. Der Liebesverrat
Als Jana ein langes blondes Haar auf dem Schal ihres Mannes bemerkt, beginnt sie an der Treue ihres scheinbar so perfekten Gatten zu zweifeln und spioniert ihm hinterher. Überall sieht sie plötzlich potenzielle Konkurrentinnen, findet aber (erst mal) keine Beweise… Wie eine erfolgreiche Frau, die in ihrer Ehe glücklich ist und mit beiden Beinen fest im Leben steht, mehr und mehr den Boden unter den Füßen verliert, davon erzählt die vierteilige Mini-Serie „Ein Schritt zum Abgrund“ (Degeto / ITV Studios Germany). Der Titel legt nahe, dass etwas dran sein muss an dem Verdacht. Und er legt auch nahe, dass sie nicht weggucken, sondern irgendwann die Konfrontation suchen wird, und dass das Ganze wohl kaum mit Versöhnung enden dürfte. Bei dieser Geschichte nach einer britischen Vorlage, konzentriert geschrieben (Buch: Britta Stöckle) und kongenial feinfühlig inszeniert (Regie: Alexander Dierbach), kann man lange Zeit nicht sicher sein, wohin die Reise geht. Will Jana ihr Recht oder nur Rache? Petra Schmidt-Schaller als absolute Identifikationsfigur, aber auch als ambivalent gezeichnete Ehefrau, die kein Opfer sein will, liefert eine ihrer bisher reifsten Leistungen, auch Florian Stetter überzeugt als Sunnyboy in der Midlife-Krise. Drei Stunden anschlussfähige, emotionale Hochspannung ohne Mord, Todschlag und ohne Polizei!!!
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Feministischer Racheengel: Marie Bloching in der preisgekrönten RTL-Serie „Angemessen Angry“. MeToo-Geschichte im Genre-Gewand!

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Eine Weihnachtswunder-Komödie: witzig, märchenhaft schön, clever konzipiert & originell. Kalenberg, Malton & Amft in „Zitronenherzen“