
Nach „Der Froschkönig“ und „Schneeweißchen und Rosenrot“ zeigt das ZDF eine weitere moderne Märchen-Adaption auf dem „Herzkino“-Sendeplatz. In „Frau Holles Garten“ (sabotage films) werden keine Betten geschüttelt, es schneit auch nicht, vielmehr zeigt sich der Frühling von seiner sinnlich-telegenen Seite. Und die Frische dieser Jahreszeit spiegelt sich in der Physiognomie der Protagonistin. Es geht um Liebe und um eine Intrige, um Freundschaft und um den Sieg des Guten, Integren über das falsche, menschenverachtende Wesen der Antagonistin. Neben Froboess und Stolze sind Klara Deutschmann und Lavinia Wilson nicht nur zwei hochkarätige, sondern auch stimmig besetzte Hauptdarstellerinnen. Die Geschichte ist einfach und die Moral etwas schlicht. Für eine Märchen-Verfilmung muss das kein Manko sein. Die „Gefühle“, die man als Zuschauer für die Heldin entwickelt, sind ohnehin ein stärkerer Antrieb für die „Spannung“ als die simple Dramaturgie. Ein Film, sicher nicht gemacht für Kritiker – und doch wird die Sehnsucht nach Überschaubarkeit und die Lust an der Entlastung weit über „Herzkino“-Niveau befriedigt. Sogar Subtexte gibt es.