
Die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin waren eine gigantische Propaganda-Show für das nationalsozialistische Deutschland. Das zeigte sich nach außen hin gastfreundlich und weltoffen, hinter den Kulissen wurden Juden ausgegrenzt und drangsaliert. Das Dokudrama „Der Traum von Olympia“ konzentriert sich auf zwei persönliche Schicksale: Hauptmann Wolfgang Fürstner, der noch vor den Spielen degradierte Kommandant des Olympischen Dorfs, und Leichtathletin Gretel Bergmann, die als Jüdin nicht an den Start gehen durfte, führen auch als Erzähler aus dem Off durch den Film und kommentieren die reichhaltigen Archivaufnahmen. Leider wird ein bisschen viel geredet. Und auch bei der ausgiebigen Verwendung von Wochenschau-Bildern wäre weniger mehr gewesen. Die Propaganda & der (bis heute gängige) Gigantismus in der olympischen Inszenierung werden dennoch sichtbar. Ein Glücksgriff ist die überraschende Besetzung mit Simon Schwarz als Fürstner.