
Wie ein Lotteriegewinn von einer Million Euro zur Last werden kann, davon erzählt der ARD-Freitagsfilm „2 unter Millionen“ (Aspekt Telefilm). Ein Hamburger Paketbote ist der Glückliche. In der Liebe hat er allerdings Pech: Seine Frau will die Scheidung – und er denkt nicht daran, ihr die Hälfte vom Geld abzugeben. Deshalb darf niemand etwas von dem Lotteriegewinn erfahren. Und so betrügt er nicht nur seine Frau, sondern belügt auch seine Tochter und seine besten Freunde. Diese tragikomische Dilemma-Situation, die auch moralische Fragen aufwirkt, treibt die höchst unterhaltsame, etwas märchenhafte Dramödie an. Das Drehbuch ist dicht: Nach und nach sind alle Figuren in den Plot um die gewonnene und verheimlichte Million involviert. Der Film von Matthias Tiefenbacher besitzt ein gutes Tempo und eine positive Ausstrahlung, die Inszenierung ist flott und die Hauptfigur viel in Bewegung. Dass diese doch sehr ausgedachte Geschichte sich wie selbstverständlich erzählt, das ist auch der großartigen Besetzung zu verdanken: Oliver Mommsen als ambivalenter Sympathieträger, Nadeshda Brennicke mal als „normale“ Frau, Jule Böwe gewohnt bodenständig und dazu Anne Schäfers charmantes Lächeln.