
Will ein Streamingdienst erfolgreich sein, muss er Serien zeigen, die im klassischen Fernsehen nicht möglich wären; deshalb ist die Amazon-Serie „Beat” ein hochkarätig besetzter Rausch aus Techno, Drogen, Sex und Tod. Außerdem lässt die von Marco Kreuzpaintner initiierte Produktion lange offen, worauf die Serie, ein aufwändig gestalteter Spielfilm in sieben Teilen, hinausläuft. Das funktioniert, weil Jannis Niewöhner als düsterer Titelheld ein reizvolles Identifikationsangebot darstellt: Der wurzellose Berliner Beat, Promoter im angesagtesten Club der Stadt, soll für den europäischen Geheimdienst den neuen Partner des Clubbesitzers ausspionieren. Alexander Fehling, charismatisch und rätselhaft wie zu Beginn die Handlung, ist die perfekte Besetzung für Beats eiskalten Gegenspieler, der mit Waffen und Organen handelt. Mitunter allerdings wirkt „Beat“ etwas prätentiös, als wolle der Regisseur unterstreichen, dass die Serie bei ARD und ZDF nie zur Hauptsendezeit laufen könnte.