
Eine Schülerin wird durch ein Online-Spiel zum Suizid getrieben: „Flügel aus Beton“ (WDR / Odeon Fiction) ist ein harter Stoff, der die Not depressiver Jugendlicher thematisiert. Für eine glaubwürdige Darstellung auf Augenhöhe sorgen ein junger Stab und ein junges, diverses Ensemble, das zum Teil aus Laiendarsteller*innen besteht. Regisseurin Lea Becker hat bei ihrem Langfilm-Debüt das Drehbuch von Lilly Bogenberger spannend und eindringlich inszeniert, auch wenn die darstellerischen Leistungen manchmal etwas ungelenk sind und das Finale nicht ganz überzeugen kann. Der heikle Umgang mit dem Thema Suizid unter Jugendlichen gerät durchaus verantwortungsvoll, jedoch gibt es ein grundsätzliches Problem: Die bedenkliche Wirkung eines Internet-Phänomens wird ins Fernsehen verlängert.