
Im Rahmen der bislang stets mehr als sehenswerten Reihe fällt die achte „In Wahrheit“-Episode, „Zwischen Recht und Gerechtigkeit“ (Arte, ZDF / Network Movie), nicht weiter aus dem Rahmen. Das Drehbuch von Mathias Schnelting orientiert sich an einem juristischen Prinzip, das zuletzt öfter als Krimibasis diente: Die Ermordung einer jungen Frau führt Judith Mohn (Christina Hecke) zu einem nie aufgeklärten älteren Fall. Der damalige Verdächtige ist aus Mangel an Beweisen freigesprochen worden, aber niemand darf zweimal wegen eines Verbrechens angeklagt werden. Die Bildgestaltung ist sorgfältig, die Musik hörenswert, das Ensemble ausnahmslos sehenswert; eine Romanze zwischen der Kommissarin und dem Verteidiger (Pierre Kiwitt) des Angeklagten darf gern fortgesetzt werden. Ansonsten zeichnet sich der Film jedoch vor allem wegen seiner großen Empathie aus.