
In der Tragikomödie „Alle wollen geliebt werden“ strampelt sich die Hauptfigur im Hamsterrad ihres Alltags ab. Der Film spielt an einem Tag, einem ganz entscheidenden Tag für eine Frau, die es allen recht machen möchte, ihren Patientinnen, ihrer pubertierenden Tochter, ihrer egozentrischen Mutter und ihrem manipulativen Lebenspartner. Es ist das episodisch Ausschnitthafte, das diesen Erstling von den Fernsehfilmen mit ähnlicher Thematik angenehm unterscheidet. Dass der Film seine Szenen wenig kunstvoll gestaltet und die Streitdialoge der Realität ablauscht, ist hier kein Manko, sondern entspricht der Alles-an-einem-Tag-Dramaturgie. Enttäuschend dagegen sind die überzogen gezeichneten Figuren mit ihren überdeutlichen Sympathie- und Antipathie-Werten. Da haben es auch die Schauspieler schwer. Allein Anne Ratte-Polle vermag es, ihrer Figur Leben einzuhauchen.