
Eine Frau, die wieder mehr Nähe zu ihrer erwachsenen Tochter aufbauen möchte, hat sich offenbar in einen Mann verliebt, der der Erzfeind ihrer Tochter ist. Ein klarer Konflikt, wenig Handlung, keine wesentlichen Subplots – eine solche Dramaturgie kann durchaus eine Chance sein, besonders dann, wenn man auf das Können von Katja Flint, Richy Müller und Lavinia Wilson bauen kann. Doch „Anne und der König von Dresden“, dieser potenzielle Ausreißer aus der ZDF-„Herzkino“-Routine, der locker beginnt, ist eine Enttäuschung. Die Dürftigkeit des Plots wird im Verlauf immer deutlicher, weil es den Charakteren an Substanz fehlt. Die Macher wollten sich nicht entscheiden zwischen Komödie und Drama. Der Film plätschert (wie der Score) vor sich hin, ohne viel (Sprach-)Witz & Ironie, allein der Esprit der Schauspieler sorgt für reizvolle Momente. Das Buch hat deutliche Mängel, und die Regie hat kaum Möglichkeit zur Korrektur, zumal Meeder nicht die beste Wahl für das Genre ist.