
Ein Trennungspaar will noch einmal „als Familie“ mit seinen Kindern Weihnachten feiern. Der Jüngste tut sich schwer damit, dass Papa nach den Feiertagen auszieht. Die „Hilfe“ der Großeltern macht die Situation nicht einfacher. Wer annimmt, „Die schönste Bescherung“ (Bantry Bay) sei eine dieser mit reichlich Zuckerguss überzogenen Weihnachts-Dramoletts unseliger ARD-Degeto-Zeiten, der sieht sich angenehm enttäuscht. Ehrlich zueinander sein und miteinander reden, um die Bedürfnisse aller Beteiligten zu verstehen, das bietet Autorin Sophia Krapoth als Rezept an. Vermittelt wird das nicht als Wohlfühlfilm-Gemeinplatz, sondern mit einer Geschichte, die sich ganz aus dem Alltag entwickelt. Das Konzept dieses final versöhnlichen Weihnachtsfamiliendramas ist ein angenehm realistisches: Das beginnt beim Spiel der sympathischen Hauptdarsteller und der Art, wie und worüber das Ex-Paar miteinander redet. Auch spielt die Arbeit der beiden für die Geschichte und die Psychologie eine entscheidende Rolle. Mit der Idee einer Weihnachtsmarkt-Verkäuferin als Hauptfigur verlässt der Film die typische Konsumenten-Perspektive des Fests der Feste (und seiner Filme). Konsequenterweise sorgt auch die Filmsprache für weitere Realismus-Effekte.