
Viele Filme beginnen mit dem Hinweis „Nach einer wahren Geschichte“. Dieser auch, versehen mit einem ungewöhnlichen Zusatz: „Leider“. Johannes Naber (Buch und Regie) erzählt mit seinem Drama „Curveball“ (SWR, Arte / Bon Voyage), wie es dazu kam, dass eine von den USA angeführte „Koalition der Willigen“ 2003 den Irak überfiel: Alles begann mit einer Papierserviette. Der Stoff braucht den Vergleich mit dem US-Klassiker „Wag the Dog“ von Barry Levinson nicht zu scheuen. Angesichts der unzähligen Opfer, die der Krieg und die anschließenden Kämpfe mit dem „Islamischen Staat“ gekostet haben, sah sich Naber („Zeit der Kannibalen“) jedoch außer Stande, die groteske Handlung rund um einen BND-Chemiker konsequent als Satire zu erzählen; immerhin gibt es einige komische Momente. Etwas weniger Understatement bei der Umsetzung hätte dem Film dennoch nicht geschadet.