Der ZDF-Dauerbrenner „Ein starkes Team“ (seit 1994) hat zuletzt einige Male die 8-Mio.-Marke übersprungen. Hauptdarsteller Florian Martens fürchtet, der Sender möchte nun „die schöne Quote pflegen“ und kein Risiko mehr eingehen. Auch „Eiskalt“ (Ufa Fiction) orientiert sich am üblichen Schema: Nach der Ermordung eines notorischen Denunzianten gibt es naturgemäß diverse Verdächtige. Gleichfalls nicht neu, aber immerhin interessant ist das eigentliche Sujet, die Einsamkeit alter Menschen in der Großstadt, weshalb es unter anderem um den „Enkeltrick“ geht. Jörg Lühdorffs Inszenierung ist anzumerken, dass der Regisseur keinen Krimi von der Stange wollte. Auch er kann indes nicht verhindern, dass einige Seitenstränge wie ein Vorwand wirken, damit alle Mitglieder des Ensembles ihre Auftritte bekommen.

Gemessen an den bislang überdurchschnittlich guten Filmen der neuen Zeitrechnung, also seit Stefanie Stappenbeck Maja Maranow ersetzt hat, ist „Vergiftet” ein eher durchschnittlicher Krimi: Ein Berliner Starkoch soll während der Aufzeichnung einer Kochshow vor laufender Kamera vergiftet werden und kommt nur durch Zufall mit dem Leben davon. Da der Mann dem Filmklischee des Küchentyrannen entspricht, ist die Zahl seiner Feinde Legion. Sehenswert ist der 68. Film aus der ZDF-Traditionsreihe „Ein starkes Team“, ein lockerer Sommerkrimi-Whodunit, vor allem wegen Thomas Heinze in der Rolle des Sternekochs.

„Verhängnisvolle Recherche“ (ZDF / RJF, NFP) ist mit Abstand der beste der bisherigen vier „Erzgebirgskrimis“ mit Kai Scheve. Endlich kann Hauptkommissar Winkler einen Fall klären, der ihm seit über 25 Jahren keine Ruhe lässt: Damals ist seine Freundin in Folge eines Verkehrunfalls gestorben, aber niemand wollte ihm glauben, dass ein zweites Fahrzeug im Spiel war. Geschickt verknüpft das Drehbuch die Vergangenheit mit der Gegenwart, doch für Winkler entwickelt sich die Sache äußerst verhängnisvoll: Die Indizien lassen keinen Zweifel daran, dass er tödliche Rache für den damaligen Unfall genommen hat. Die Krimistory ist klasse, aber diesmal bewegt sich auch die Umsetzung (Regie: Jörg Lühdorff) auf einem hohen Niveau: Die Bildgestaltung wirkt hochwertig, die Musik ist sehr präsent.