
Nach der Kleinstadt-Komödie „Ehebrecher und andere Unschuldslämmer“ nimmt sich der zweite Beitrag zur „Chaos-Queens“-Reihe in diesem Jahr, „Lügen, die von Herzen kommen“ (ZDF / U5 Filmproduktion), das urbane Leben vor. Weil von der Einsamkeit in der Großstadt erzählt wird, darf Frankfurt ein bisschen aussehen wie New York, sogar die Mädels aus „Sex and the City“ finden Eingang in den Dialog. Im Plot nach dem Roman von Kerstin Gier vermisst man allerdings weitgehend Pepp & Pointen. So sympathisch die moppelige Heldin & einiges andere ist, so aufgesetzt wirkt der Redaktionsalltag, so bieder sind die vermittelten Werte, so abgedroschen ist die Darstellung der Romantik, so diskussionswürdig manch ein Frauenbild. Dagegen lebt die Inszenierung von der Dualität der Schauplätze, der zwei Welten, wodurch die Bildästhetik weder zu postmodern kühl noch zu verspielt naturbelassen wirkt. Fazit: geeignet für Gier-Fans & Liebhaberinnen eines etwas anderen „Herzkino“.