Zwischen den beiden Krimis, mit denen sich der SFB 1971 und 1972 erstmals am „Tatort” beteiligte, liegen Welten: Der erste, „Der Boss“, wirkt aus heutiger Sicht noch älter, als der Film ohnehin schon ist. Der zweite, „Rattennest“, hat dagegen Kinoqualität, und das nicht nur wegen seines Stars: Neun Jahre vor dem Beginn seiner zweiten Karriere als Schimanski bot Götz George in der Hauptrolle das sehenswerte Porträt eines Gangsters, der am Ende zum kleinen Würstchen wird. Reizvoll ist der Berlin-Krimi nicht zuletzt auch wegen weiterer heute noch prominenter Mitwirkender wie Ingrid van Bergen oder Dieter Hallervorden.

„Sterne für den Orient“ ist leider nicht so originell wie sein Titel. Der Krimi handelt von einem Studenten, der eher aus Versehen Mitglied einer Autoschieberbande wird; die Ganoven haben sich auf die Marke Mercedes spezialisiert. Als bei einem Diebstahl ein Mann ums Leben kommt, soll der junge Mann zum Bauernopfer werden, damit die aufgescheuchte Polizei wieder Ruhe gibt. Der insgesamt etwas spannungsarme Berliner „Tatort“ aus dem Jahr 1978 war der erste Fall für Hans Peter Korff als Kommissar Behnke, dessen Laufbahn aber auch nicht länger währte als die seiner Vorgänger. Interessanter, aber viel zu langatmiger Plot.