
„Das weiße Kaninchen“ ist ein Glücksfall für den Fernsehfilm: ein doppelbödiger, hoch spannender, gesellschaftlich relevanter Cyber-Thriller, sogar noch mit einem möglichen medienpädagogischem Mehrwert. Eine 13jährige droht, gleich doppelt zum Opfer zu werden. Cyber-Grooming, sexuell motivierte Internet-Anbahnung, bietet den thematischen Unterboden für diesen wendungs-, subtext- und bilderreichen Genrefilm, der vielschichtig von der mal perfiden, mal faszinierenden Kraft der Verführung erzählt: Da ist ein Mädchen-Versteher um die 40, da ist ein schöner Jüngling, da ist das Netz mit seinen emotionalen Versprechungen, und da sind die Macher, die nicht weniger zu verführen wissen mit ihrem Film, der bereits einen Preis für sein Drehbuch bekommen hat. Es wird nicht die letzte Ehrung bleiben.