Von selbsternannten und echten Helden erzählt „Schattenspiel“ (ZDF/Satel Film), der neunte Krimi aus der Reihe „Die Toten von Salzburg“. Es geht um Mord und Totschlag hinter Klostermauern, ein vergrabenes Geheimnis und einen unerwünschten Zeugen. Einer fehlt, wenn im deutsch-österreichischen Grenzgebiet ermittelt wird: Major Palfinger weilt auf Kur. Die andern müssen es richten. Stamm-Regisseur Erhard Riedlsperger serviert einen Gebrauchs-Krimi, verschachtelt erzählt, voller Wendungen, aber reichlich überkonstruiert. Die Mischung aus Witz & Spannung, ein Markenzeichen der Reihe, will nicht funktionieren. Vermisst werden die zuletzt immer beiläufiger präsentierten Sticheleien zwischen Palfinger & Mur. Das verbliebene Trio gibt ihr Bestes, dafür sind die Episodenfiguren umso fader.

In ihrem sechsten gemeinsamen Fall untersuchen der im Rollstuhl sitzende österreichische Major Palfinger und der bayerische Schlapphut-Kommissar Mur in „Die Toten von Salzburg – Schwanengesang“ (ZDF/Satel) den Mord an dem machthungrigen, übergriffigen Dirigenten des Salzburger Alt-Orchesters. Das ist beste bayerisch-österreichische Krimi-Unterhaltung mit Spannung und Spaß. Drehbuchautorin Maria Hinterkoerner flechtet geschickt kleine, feine Nebengeschichten in die mörderische Handlung ein; Erhard Riedlsperger, Stamm-Regisseur der Krimi-Reihe, inszeniert routiniert und gibt den Dialekten angenehm viel Spielraum.

Zweiter-„Salzburg“-Krimi mit Florian Teichtmeister und Michael Fitz als Ermittlerduo Major Palfinger und Kommissar Mur. Beide begeben sich bei der Mörderjagd auf Spurensuche in höchsten Kreisen und blicken in tiefe Abgründe. Erhard Riedlsperger hat nun auch „Die Toten von Salzburg – Zeugenmord“ (ZDF / Satel-Film) inszeniert: Ein bisschen Verschwörungs-Thriller, ein bisschen Familientragödie, deutsch-österreichische Rivalitäten, ein altbekanntes Muster zweier sich fetzender Kommissare. Da fehlt der typische Ösi-Schmäh, das ist nicht Fisch, nicht Fleisch, wird aber wohl sein Publikum finden. Denn Krimi geht immer.