
Auch wenn der Titel „Der Sommer nach dem Abitur“ (ZDF / Ziegler Film) mit dem Blick auf die Fortysomethings-Besetzungsliste Wehmutskonnotationen nahelegt, so spielt der Film von Eoin Moore und Marc Terjung („Mutter muss weg“) nicht die Nostalgie-Karte. Keine „Forever young“-Augenwischerei, keine Früher-war-alles-besser-Plattitüden. Das Drama des Älterwerdens schwingt zwar schon mit in der Geschichte um drei Mittvierziger, aber darum geht es nicht allein. Der Film ist ebenso nur bedingt ein Porträt der Generation Golf, jener konsumgeilen Ego-Generation, die Hedonismus & das Private feierte. Und die Tragikomödie, unterfüttert mit einer feinen Spur von Gags, erzählt auch nicht nur von ewigen Lebenslügen, verpassten Träumen und unvermeidlichen Schicksalsschlägen des Erwachsenenalters. Denn Terjung zieht gegen Ende einen doppelten Boden in die Narration ein. Die jugendkulturellen Zwischentöne stimmen genauso wie die Besetung, und auch der popkulturelle Unterboden inklusive Band- & Figuren-Vitas ist glaubwürdig und das Setzen auf die Gruppe Madness ist in einem Land, in dem Helene Fischer musikalisch regiert, schon eine kleine Sensation!