
Um die ewige Sache mit dem Loslassen geht es in dem ZDF-Sonntagsfilm „Jella jagt das Glück“. Eine moderne, emanzipierte Frau meint, sie müsse die Familie auch noch im Rentenalter kontrollieren; sie ist sich sicher, dass nur sie dem Glück ihrer Kinder auf die Sprünge helfen könne. Dass sich diese Annahme als Trugschluss erweist – davon erzählt die erfreulich andere „Herzkino“-Dramödie mal mit komödiantischem, mal nachdenklichem Unterton. Der Plot ist alltagspsychologisch gut grundiert, das mental-emotionale Nord-Süd-Gefälle findet ebenso beiläufig Eingang in die Handlung wie eine homosexuelle Beziehung. Die liberale Grundstimmung spiegelt sich auch im vorzüglichen Cast wider: insbesondere bei Maren Kroymann. Allenfalls Musik & Landschaftsbilder tragen den Stempel „Herzkino“.