
Vielleicht ist es zuviel verlangt, von einem Sender eine gewisse moralische Verpflichtung zu erwarten: Mit Ausnahme des Auftaktfilms zeigt das ZDF sämtliche Beiträge der Reihe „Shooting Stars“ erst spät am Abend, obwohl fast alle Primetime-tauglich wären. Im Fall von „Draußen in meinem Kopf“ (Junafilm) aber liegen die Dinge noch mal anders, denn Samuel Koch spielt hier seine erste Hauptrolle; 2010 ist er als junger Schauspielstudent bei „Wetten, dass..?“ so schwer verunglückt, dass er seither querschnittsgelähmt ist. Eibe Maleen Krebs erzählt in ihrem Spielfilmdebüt von der widerwilligen Freundschaft zwischen dem schwerst behinderten Sven und seinem FSJler. Bis auf die Schlussszene trägt sich die Handlung ausschließlich in Svens Zimmer zu. Trotzdem ist das Drama auch dank der Bildgestaltung durch die erfahrene Kamerafrau Judith Kaufmann kein dröges Kammerspiel. Der größte Respekt gebührt Koch, der seine Figur im Grunde nur mit den Augen „verkörpert“.