
Der zehnte und letzte Franken-„Tatort“ mit Dagmar Manzel bietet noch einmal großes Kino mit der unverkennbaren Handschrift von Autor-Regisseur Max Färberböck. „Trotzdem“ (BR / Hager Moss Film) erzählt von zwei Familien, die sich in tragischer Verwicklung gegenseitig in den Abgrund reißen. Färberböck baut langsam und eindringlich eine Spannung auf, die sich in einem dramatisch eskalierenden Finale entlädt. Im Mittelpunkt stehen weniger die polizeiliche Ermittlungsarbeit als die verhängnisvollen Beziehungen der Figuren untereinander. Das von tiefer Freundschaft geprägte Team Paula Ringelhahn/Felix Voss liefert den wärmenden Kontrast. Und in dem auch fotografisch herausragenden Tanz am Abgrund (Kamera: Christoph Krauss) hat Dagmar Manzel einen wunderbaren letzten Auftritt: unverblümt und auf leise Art hochemotional. Das hochkarätige Episoden-Ensemble (Karl, Lardi, Liebmann, Müller, Haug, Münchow) und musikalische Sixties-Klassiker bereiten der sympathischen Figur und der großartigen Schauspielerin einen würdigen „Tatort“-Abschied.