
Ein ungleiches Geschwisterpaar in den Zwanzigern soll Muttis Muckibude weiterführen. Mit „Pumpen“ wendet sich das ZDF an ein Publikum, das nicht zur Zielgruppe des Senders gehört. Angesprochen werden sollen die Streaming-affinen Seriengucker zwischen 20 und Ende 30. Das bedeutet natürlich: Mediathek first. Die erste Staffel hat 25 Folgen à 23 Minuten. Der Gewöhnungseffekt mag bei solchen schnell produzierten Formaten eine Rolle spielen; allerdings gibt es auch deutliche Qualitätsunterschiede zwischen den ersten fünf Folgen. Während der Überlebenskampf des Fitnessstudios Business-as-Comedy-usual ist, wird die Serie immer dann richtig gut, wenn die alten Verletzungen der attraktiv pummeligen weiblichen Hauptfigur ausbrechen und anschaulich & sinnlich in die Handlung einfließen. „Body-Positivity“, Burnout, Selbstverwirklichung oder -optimierung stehen oben auf der Themen-Agenda. Auch formal wird die Zielgruppe bedient: Die den Millennials nachgesagte kurze Aufmerksamkeitsspanne begegnet „Pumpen“ mit einem flotten Erzählrhythmus.