
Der 15. ORF-„Landkrimi“ mit dem Titel „Das dunkle Paradies“ (epo-Film) nimmt sich eine Menge Zeit für die privaten Probleme seiner weiblichen Hauptfigur – und ist demzufolge mehr Drama als Spannungskrimi. Der Film beginnt mit einer spektakulären Kamerafahrt, weckt damit Erwartungen, die Catalina Molina nicht durchweg erfüllen kann. Gemeinsam mit Koautorin Sarah Wassermair erzählt die Regisseurin die Geschichte einer lesbischen Provinzpolizistin aus dem Salzburger Land, die den Mörder einer Prostituierten finden muss, um die Unschuld des Bruders ihrer Freundin zu beweisen. Aus der Hauptfigur dieses von starkem Dialekt geprägten Fernsehfilms wird keine klassische Identifikationsfigur. Das kann man – wie Autor Gangloff – bedauern, aber auch begrüßen als ein Beispiel für den Eigensinn eines Charakters und für die von so vielen lange vermisste Diversität von Filmfiguren.