
In hiesigen Sportfilmen geht es meist um Aufstieg und Fall von Stars, kriminell wird es eher selten. Insofern ist die Geschichte des zweiten „Flensburg-Krimis“ (NDR, Degeto / filmpool fiction) ungewöhnlich: Damit der beste Werfer des Handballclubs HBC nicht nach Paris wechselt, entführen zwei Fans seinen kleinen Sohn. Daraus hätte ein fesselnder Film werden können, aber Drehbuchautor Stephan Wuschansky widmet dem Privatleben des gemischten Ermittlungsduos (Katharina Schlothauer, Eugene Boateng) fast mehr Zeit als dem Fall: Sie ist mit einer Hamburgerin verheiratet, die um die Ehe bangt, er hat einen gehörlosen Bruder, der Tänzer werden will und seinen Job kündigt. Die Bildgestaltung (Regie: Anja Gurres) hat hohes Niveau, gerade die Tanzszenen zeichnen sich durch ein faszinierendes Licht aus, aber Krimispannung oder emotionale Dramatik kommen kaum auf.