
„Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ (MDR, Degeto, BR / UFA Fiction) schildert ein bislang kaum erzähltes Kapitel der ostdeutschen Geschichte der 1980er Jahre. Der poetisch-kraftvolle Titel wurde von Peter Wensierskis faktenreichem Sachbuch übernommen. Der renommierte Autor Thomas Kirchner hat es für sein Drehbuch frei fiktionalisiert. Um die Umwelt zu retten, mussten die jungen Leute den Staat stürzen, bringt es Kirchner auf den Punkt. Aus einer kirchlichen Umweltgruppe wurden politische Aktivisten. Erfreulicherweise wird auf eine übermäßige Dramatisierung des Stoffs verzichtet. Das Unrecht des Staates schwingt zwar mit, aber im Zentrum stehen die jungen Bürgerrechtler. Emotional getragen wird „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ entsprechend von der jugendlichen Euphorie der Bewegung, der mit großer Sympathie begegnet wird. Indem Kirchner & und Regisseur Andy Fetscher auch den jugendlichen Leichtsinn „authentisch“ nachzeichnen, legt sich die titelgebende Leichtigkeit der Revolution über die Geschichte und lässt so das Naiv-Konventionelle an der Heldengeschichte vergessen. Entsprechend mitreißend spielt Janina Fautz die weibliche Hauptfigur als frech-frische Verkörperung des Prinzip Hoffnung.