
Der vielseitige und vielfach ausgezeichnete Regisseur und Autor Andres Veiel („Black Box BRD“, „Wer wenn nicht wir“, „Beuys“) rechnet in einem Gerichtsdrama mit der Klimapolitik der Regierungen Schröder und Merkel ab: In „Ökozid“ wird die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2034 von 31 Staaten vor dem Internationalen Strafgerichtshof auf Schadensersatz verklagt. Das Zukunftsszenario denkt die gegenwärtige Klima-Debatte weiter, bleibt aber als fiktionale Inszenierung hölzern. Viele Zahlen und Zitate, doch nur wenige wirklich packenden Kreuzverhöre und Dialoge. Trotz verschiedener Katastrophen, die am Rande des Tribunals die Folgen des Klimawandels vor Augen führen sollen, und einer erstklassigen Besetzung (Selge, Tukur, Kunzendorf) mangelt es dem Film an einer emotional berührenden Geschichte im Zentrum. Statt dieses etwas sterilen Lehrstücks aus der Zukunft wäre ein Dokumentarfilm zur deutschen Klimapolitik – zumal von Andres Veiel – sicherlich spannender gewesen.