Wachtveitl, Nemec, Philip Koch. Filmisch brillant am Phänomen Porno verhoben

In einem „Tatort“ die Pornoindustrie und die deutsche Doppelmoral ein bisschen aufs Korn nehmen und dabei noch mit ein paar Klischees aufräumen – warum nicht!? Doch der junge Autor-Regisseur Philip Koch hat sich für „Hardcore“ deutlich zu viel vorgenommen. Krimi, Milieu-Studie mit gesellschaftspolitischem Anspruch und dazu noch eine vorurteilsfreie Darstellung der aktuellen Pornobranche. Am Ende überzeugt dieser „Tatort“, der die Haltungen zum Thema dramaturgisch brav auf das für ein Krimi-Drama zu große Personal verteilt, weder als Einblick in die Szene, noch als kritischer Diskurs, noch als Krimi so richtig. Richtig gut ist er dafür filmästhetisch, ganz besonders, was die Bild-Ideen angeht.